Staatsminister a. D.
Besuchen Sie uns auf https://www.josef-miller.de

ANSICHT DRUCKEN | DRUCKANSICHT BEENDEN

Aktuelles

30.12.2017

Josef Miller: „Mit Flickwerk alleine ist es nicht getan“

Bayerische Landesstiftung fördert Sanierung der historischen Memminger Stadtmauer

Bei der Besichtigung der Stadtmauer (von rechts): Josef Miller, Manfred Schilder und Klaus Holetschek. Foto: Stadt Memmingen

Memmingen. Die Bayerische Landesstiftung fördert die Sanierung der historischen Stadtmauer in Memmingen mit 158.000 Euro. Dies beschloss der Stiftungsrat, dessen Vorsitzender der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer ist und dem auch Abgeordnete des Bayerischen Landtages angehören, in seiner jüngsten Sitzung. Diese erfreuliche Nachricht konnte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Staatsminister a. D. Josef Miller, Oberbürgermeister Manfred Schilder und dem Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek überbringen.

Damit würdigt und unterstützt die Stiftung die Stadt beim Erhalt der, im Vergleich zu anderen Städten, noch reichlich vorhandenen Stadtmauer mit den historischen Toren und Türmen.

Die zum Teil noch gut erhaltenen Abschnitte der Memminger Stadtmauer stammen im Wesentlichen aus der Zeit zwischen etwa 1200 und 1500. In ihrem letzten spätmittelalterlichen Ausbauzustand war die Memminger Stadtbefestigung ungewöhnlich großzügig und stark angelegt.

Mit sieben Außentoren und wohl 26 Mauertürmen übertraf die Befestigung den Ausbaustandard der meisten zeitgenössischen Mittelstädte, besonders der benachbarten Städte Kempten, Kaufbeuren, Biberach und Ravensburg. Selbst das mächtige Ulm besaß lediglich fünf Toranlagen.

Heute besteht die Stadtmauer noch auf einer Länge von zwei Kilometer mit fünf Stadttoren, sechs Mauertürmen und drei Turmruinen. Die erhaltenen Mauerstücke, Türme und Tore mit ihren Wehranlagen stellen herausragende und umfangreichste Baudenkmäler der Stadtgeschichte dar und besitzen überregionale Bedeutung. Sie sind ein genetischer Fingerabdruck der Entwicklung der Stadt über die einzelnen Jahrhunderte hinweg und wirken geschichtsbildend, identitätsstiftend und heimatprägend zugleich.

Die Mauern, Tore und Türme sind unterschiedlich geschädigt und in ihrem Fortbestand gefährdet.. Vor allem mangelnde Fundamentierung und einseitiger Erddruck haben zu gravierenden Schiefstellungen und zu Rissen geführt. Schadhafte Mauerabdeckungen und Fugen lassen Regenwasser eindringen, das im Winter zu Frostsprengungen führt.

Je nach Bestand und Schädigungen sind insbesondere erforderlich: Rückverankerung, Rissverfüllung, Fugeninstandsetzung, Steinaustausch, Instandsetzung der Mauerkronen und Abdeckungen des Wehrgangs.

„Mit Flickwerk alleine ist es nicht getan. Ich freue mich deshalb, dass eine Generalsanierung der Stadtmauer nun in Angriff genommen und in nächster Zeit umfassend durchgeführt wird. Je länger man wartet, umso teurer kommt die Sanierung und je weniger umfangreich die Sanierung durchgeführt wird, umso schneller ist die nächste fällig“, sagte Josef Miller.

Wie Oberbürgermeister Manfred Schilder mitteilte, werden 2018 in einem ersten Bauabschnitt die Mauer vom Luginsland bis zum Ulmer Tor die Ausschreibungen europaweit veröffentlicht. Im Sommer sollen die Arbeiten begonnen werden, die sich über zehn Jahre erstrecken.