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03.12.2009, 14:30 Uhr
Miller betont die Bedeutung der Landwirtschaft für Entwicklungszusammenarbeit
Beim 50 Jährigen Jubiläum der Deutschen Stiftung für internationale Entwicklung (DSE) wies der frühere bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller auf die besondere Bedeutung der Landwirtschaft in der Entwicklungszusammenarbeit hin. Die wachsende Weltbevölkerung und die steigende Kaufkraft werde dazu führen, dass bis 2030 voraussichtlich 75 Prozent mehr Nahrungsmittel benötigt werden. "Dieser Zuwachs muss auf bereits bestehenden Flächen erwirtschaftet werden, weil nur rund 11 Prozent der Erdoberfläche landwirtschaftlich nutzbar sind", so Miller. "Die Mehrproduktion muss daher durch flächenbezogene Ertragssteigerungen erbracht werden", so der Memminger Landtagsabgeordnete. Daher komme der Agrarforschung eine besondere Bedeutung zu. Insbesondere weil derzeit weltweit 70 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen von Versteppung und Wüstenbildung bedroht seien. "Die größten Schäden treten in den Regionen auf, die den größten Bevölkerungszuwachs verzeichnen und daher den größten Bedarf an zusätzlichen Nahrungsmittel haben", mahnte Miller. Es sei somit eine vordingliche Aufgabe der gesamten Menschheit sich um die Erhaltung der Qualität der landwirtschaftlichen Ökosysteme zu bemühen. Miller wies darauf hin, dass Entwicklungszusammenarbeit Aufgabe von Bund und Ländern sei. Daher sei es auch wichtig die dezentralen Strukturen in den Regionen zu erhalten. Gerade das Bildungskonzept von InWEnt spiele eine unverzichtbare Rolle in der Entwicklungszusammenarbeit. Von diesem Bildungsaustausch profitierten immer beide Seiten da hierdurch "Türen in den Herkunftsländern geöffnet" werden würden. So habe z.B. der spätere Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus in den achtziger und neunziger Jahren mehrere Bildungsangebote zur Armutsbekämpfung in Feldafing besucht.