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10.11.2009, 14:30 Uhr
Jäger sind wichtiger Teil des Umwelt- und Naturschutzes
"Die Erleichterungen bei der Jägerprüfung ohne Verminderung des Prüfungsniveaus hat zu einer Zunahme bei der Zahl der abgelegten Jägerprüfungen geführt", erklärte der frühere Landwirtschaftsminister Josef Miller, MdL bei der Hubertusfeier in Benningen. Musste früher bei Nichtbestehen ein Jahr gewartet werden und dann die gesamte Prüfung wiederholt werden, könne nun vier mal im Jahr die Prüfung abgelegt werden und es müsse nur der nichtbestandene Teil wiederholt werden. Es sei im Interesse aller, wenn es gut ausgebildete und motivierte Jäger geben. Denn anders als in vielen andere Ländern sei die Jagd in Deutschland nicht nur Sport und Hobby und somit Selbstzweck, sondern diene im Hohen Maße dem Gemeinwohl. Sie sei zur Regulation der Wildbestände auf der einen Seite und für einen umfassenden Schutz des Wildes und seiner Lebensräume auf der anderen unentbährlich. Miller begrüßte, dass die Bundesregierung den Auftrag der Jäger zur "nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen zu Gunsten der Erhaltung der Biodiversität" im Koalitionsvertrag aufgenommen habe und sich für den Erhalt des Bundesjagdgesetzes ausspreche. Miller sprach sich dafür aus, dass die Jäger auch künftig mehr auf Selbstverantwortung statt auf Regulierungen des Staates setzen. So habe er sich bereits in seiner Zeit als Landwirtschaftsminister gegen die Einführung des Wildursprungsschein ausgesprochen, weil dieser einen enormen Verwaltungsaufwand bedeute und in keinem Verhältnis zum Sicherheitsgewinn für den Verbraucher stehe. Miller erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass das Engagement der Jäger ehrenamtlich und mit großem finanziellen und zeitliche Aufwand erbracht werde. Daher müsse unnötige bürokratische Belastung vermieden werden. In Bayern sei die Rückverfolgung bereits durch die Streckenliste und die eigenverantwortliche Aufbewahrung der Aufzeichnungen ohne großen Aufwand gewährleistet. Problematisch wirke sich die Entwicklung beim Schwarzwild aus. In den letzten drei Jahren habe es hier mehr als eine Verdreifachung der Strecken gegeben. Daher sprach sich Miller für eine konsequente Umsetzung der bewährten Instrumente de Schwarzwildbejagung aus. "Wichtig sind revierübergreifende Bewegungsjagden", so der frühere "Jagdminister". Hier sei auch weiter eine Zusammenarbeit von Jägern, Landwirten und Waldminister notwendig. "Die Jäger waren schon im Umwelt- und Naturschutz engagiert, als es dieser Begriff noch nicht bekannt war", stellte Miller fest. Dies werde auch daran deutlich, dass sich die Jäger und auch die WILDLAND STIFTUNG für bedrohte und daher auch ganzjährig geschützte Tierarten und deren Lebensräume engagierten. "Wir wollen die Artenvielfalt erhöhen und die Biodiversität stärken", so Miller. Er habe in Zusammenarbeit mit dem Präsidenten des Bayerischen Jagdverbandes, Prof. Dr. Vocke, Programme zur Bereicherung der Kulturlandschaft entwickelt und mit staatlicher Förderung aufgelegt. Blühflächen seien optimale Äsungs- und Deckungsflächen für zahlreiche auch geschützte Tierarten. Aber auch Äckerrandflächen und Hecken seien wichtige Vernetzungsflächen zur Förderung von Wildlebensräumen und Biodiversität. "Er forderte die Jäger auf diesen ganzheitlichen Ansatz zum Erhalt unserer Heimat noch stärker bewusst machen. Damit tragen wir auch zu einem positiven Bild der Jäger in der Öffentlichkeit bei", erklärte Miller, der kürzlich mit der goldenen Ehrennadel des BJV ausgezeichnet wurde.