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06.10.2009, 14:30 Uhr
Miller für bevorzugte Grünlandförderung
"Aus der guten Preissituation des Jahres 2007 hat die EU-Kommission die falschen Schlüsse gezogen und entgegen dem Willen der Bayerischen Staatsregierung eine Erhöhung der Milchmenge beschlossen", stellte Landwirtschaftsminister a.D. bei einem Vortrag bei der Pfarrei St. Peter und Paul in Ziemetshausen über die Weiterentwicklung der Landwirtschaft, bei dem Miller besonders die Preisschwankungen zwischen 2007 und 2009 herausstellte. Dies war, so Miller, das falsche Signal, weil es den Absturz der Milchpreise einleitete. Aus dem "Softlanding", wie die EU-Kommission prognostizierte, wurde ein Preisabsturz. Die Getreidepreise ständen auch im Zusammenhang mit den Energiepreisen, weil die Landwirtschaft heute auch Energieversorger geworden sei. "Daher hat der Rückgang der Ölpreise auf Grund der Rezession der Weltwirtschaft negative Einwirkungen auf die Getreidepreise", so Miller weiter. Dies würde sich langfristig aber wieder ändern. Im Hinblick auf die starke Zunahme des Maisanbaus legte Miller seine Vorstellungen, die er noch als Landwirtschaftsminister entwickelt hat, für die EU-Agrarförderung nach 2013 dar. Hier solle dem Grünland bei der künftigen Förderung gegenüber dem Maisanbau ein Vorrang eingeräumt werden. Miller: "Grünland ist ökologisch wertvoller, weil es Erosionen entgegenwirkt und mehr CO2 bindet." Wenn für alle Produktionsarten in der Landwirtschaft die gleiche Förderung gewährt werde, würden vor allem die Ackerbauern mit ihren großen Betrieben davon profitieren, weil sie vielmehr Flächen bewirtschafteten als die Milchviehalter. Was die Frage der Biodiversität und der ökologischen Stabilität der Flächen angelange, wies Miller auf die bayerische Agrarpolitik, die entgegen von Vorschriften und Verordnungen auf freiwillige Maßnahmen gegen Entschädigung bei Extensivierung setze. Insbesondere nach Flurbereinigungen sei heute die Landschaft ökologisch reichhaltiger. Das beweise auch das Flurbereinigungsverfahren in Ziemelshausen und Uttenhofen, das das die Arbeitssituation der Landwirte verbessert habe und zur ökologischen Bereicherung der Landschaft beigetragen habe.