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24.08.2009, 14:30 Uhr
Miller pocht auf Einlösung der "Autobahnwette" durch Baden-Württemberg
Zu Gesprächen mit den Baden-Württembergischen Nachbarn traf sich Staatsminister a. D. Josef Miller mit dem Staatssekretär im Baden-Württembergischen Innenministerium Rudi Köberle und dem Landtagskollegen Paul Locherer, sowie mit dem Leutkircher Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle. Gesprächsthema war die baldige Fertigstellung der A 96, die in der zweiten Novemberhälfte dem Verkehr übergeben werden soll und die damit verbundene Wette, die Josef Miller noch als Staatssekretär Anfang der 90er Jahre mit dem damaligen bayerischen Staatssekretär im Innenministerium, Dr. Peter Gauweiler, und dem Baden-Württembergischen Staatssekretär Maurer angeregt hatte. Danach muss das Bundesland, das zuletzt mit der A 96 fertig wird, bei Bayern 100 Liter Bier oder bei Baden Württemberg 100 Liter Wein spendieren. Nachdem nun feststeht, dass Baden-Württemberg die Wette verliert, pochte Miller auch auf die Einlösung dieser Wette und ermahnte die Württemberger Kollegen, schon einmal mit den Vorbereitungen zu beginnen. MdL Paul Locherer sagte: Die Liebe zwischen Bayern und Baden-Württemberg geht durch den Magen. MdL Josef Miller lobte die gute Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg und betonte, dass die Verkehrsader A 96 aus einer früheren Unfallstrecke und Staufalle zu einer sicheren und schnellen Verbindung geworden ist. Laut Staatssekretär Köberle wurde der so wichtige Lückenschluss um die Hälfte teurer. An Stelle der veranschlagten 48 Millionen Euro rechnet man nun mit 75 Millionen Euro, nicht weil man sich bei den Kosten verrechnet habe, sondern wegen des hohen Grundwasserspiegels. Ein ernsthaftes Thema zwischen den Politikern war die geplante Errichtung des Center Parcs Allgäu auf dem ehemaligen Monutionsdepot Urlau. MdL Josef Miller, der das holländische Unternehmen noch aus seiner Zeit im Landwirtschaftsministerium kennt, unterstützt die Ansiedlung, nachdem sie in Mittelfranken im damaligen Staatsforsten nicht zustande kam. Das Munitionsdepot, das wegemäßig weitgehend erschlossen ist, könne damit einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden. Der Park wird ein attraktives Urlaubsziel, vor allem für Familien darstellen. Ein holländisches Freizeitunternehmen möchte ca. 280 Millionen Euro investieren und bis zu 800 Ferienhäuser samt Erlebnisbad errichten. Die Firma Pierre & Vacances, das zu 100 % Eigentümer des zukünftigen Center Parcs ist, betreibt insgesamt 22 Parks in Europa, ins besonders in Holland, Frankreich, in Deutschland und in Belgien. Mit ca. 800 Arbeitsplätzen würde eine Stärkung der Tourismus-Wirtschaft in der Region erfolgen und auch Memmingen mit seinem Umland davon profitieren, so MdL Josef Miller. Nach den Aussagen des Oberbürgermeisters Hans-Jörg Henle kann die Ferienparkanlage einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung des gesamten Raumes leisten. Von den 120 ha liegen 30 ha auf bayerischer Seite in der Gemarkung Altusried. Der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser bemüht sich ebenfalls um das Zustande-kommen dieser interessanten Ansiedlung. Miller sieht in der länder- und landkreis-übergreifenden Zusammenarbeit beste Chancen, dass der Standortwettbewerb zwischen Bispingen, dem Hochsauerland und Leutkirch, zu Gunsten der Memminger Nachbarstadt ausgeht. Das Munitionsdepot in Urlau wurde 1940 errichtet und bis 2007 als Munitionsdepot von der Bundeswehr und von den US-Streitkräften genutzt. Es umfasst 160 ha und muss gänzlich von Kampfmitteln gesäubert werden. Der Center Parc plant eine klimaschonende und ökologisch nachhaltige Ferienanlage.