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26.04.2023, 11:10 Uhr
Oberschönebergs Büchereileiterin Ulrike Eger mit dem „Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt“ ausgezeichnet
Josef Miller erinnert sich an die Anfänge, die er einst selbst mitgestaltete
Oberschöneberg. Für Ihre Verdienste um die Bücherei in Oberschöneberg ist Ulrike Eger von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Ehrenzeichen ausgezeichnet worden. Die Geschichte der Bücherei zeigt die Entwicklung von einem Buchverteiler zu einem Kulturzentrum, wie Staatsminister a.D. Josef Miller in einer Geschichte erläutert:
„Ende der 50er Jahre wurde in der Gemeinde Oberschöneberg eine Pfarrbücherei eingerichtet. Der Buchbestand war mit ca. 100 Büchern relativ gering. Der Initiator war Pfarrer Anton Roth, Rudolf Pfitzner und ich haben als Schüler bei der Ausleihe, die am Sonntag nach der Kirche stattfand, mitgewirkt.
1960 habe ich dann die Bücherei verantwortlich im Alter von 13 Jahren übernommen und 10 Jahre lang bis 1970 geleitet. Untergebracht war die Bücherei im alten Pfarrhof. Da es nur eine Ofenheizung gab, musste ich im Winter in der Früh beim Transport der Milch vom elterlichen Betrieb zur Molkerei, der Ofen heizen. So richtig warm wurde es aber nie. Da der Buchbestand sehr beschränkt war, nahm ich Kontakt mit der Nachbargemeinde, dem Markt Dinkelscherben auf, um mit dem dortigen Büchereileiter Dieter Mittermeier Bücher zu tauschen und somit das Angebot zu verbessern. Der Bestand wuchs auf 490 Bücher an. Ich war als Jugendlicher eine Leseratte. Die Winnetoubücher habe ich im Bett gelesen. Bevor meine Eltern am Schlafzimmer vorbeikamen, habe ich das Licht aus- und später wieder angeschaltet, sodass meine Eltern die elektrische Sicherung ausdrehten.
1970 übernahm Annemarie Wirth, die ältere Schwester von Ulrike Wirth die Bücherei. Bereits zwei Jahre später hat Ulli Wirth ihrer Schwester beim Ausleihen geholfen. 1979 wurde der Pfarrhof, in dem die Bibliothek untergebracht war, abgebrochen und die Bibliothek in das ehemalige Schulgebäude verlagert. Nach der Gebietsreform fehlte der Bücherei der kleinen Gemeinde der Zuschuss, der ehemals bis dahin selbständigen Gemeinde Oberschöneberg. Mit Unterstützung von Herrn Dieter Mittermeier, dem Büchereileiter in Dinkelscherben, wurde ein Vertrag mit der Marktgemeinde geschlossen. Durch mehr Geld vom Markt Dinkelscherben konnte der Buchbestand auf 1000 erhöht werden. Heute hat die Bücherei einen Bestand von über 6000 Medien. Durch zusätzliche Medienangebote ist die Bücherei sehr attraktiv. Man feierte 2010 mit mir als Ehrengast das 50-jährige Gründungsjubiläum. Neben der Literaturverbreitung und Leseförderung für die Kinder, besonders durch die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten Oberschöneberg, ist die Bücherei Oberschöneberg zu einem lebendigen Treff geworden. Durch verschiedene Angebote wie Kino, Lesungen, Spielenachmittage und Vorlesestunden ist für jedes Alter etwas dabei. Seit 2022 bietet die Bücherei monatlich ein Dorfcafé an, das gerne angenommen wird.
Ihre Leiterin Ulrike Eger, geb. Wirth, nahm an Fortbildungen des St. Michaelsbundes München teil. 2006 machte sie die Ausbildung zur „Kirchlichen Büchereiassistentin“. Zwischenzeitlich ist der Träger der Bücherei wieder die Pfarrei alleine. Die Bücherei wurde 2018/19 mit dem Büchereisiegel in Silber des St. Michaelsbundes e.V. ausgezeichnet. 2020/21 erhielt die Bücherei die höchste Auszeichnung des „Bücherei-Siegels in Gold“.
Darüber hinaus ist Ulrike Eger seit über 30 Jahren im Frauenbund engagiert. Sie leitete über 10 Jahre eine Mutter-Kind-Gruppe. Außerdem ist sie über 30 Jahre in der Pfarreiengemeinschaft Dinkelscherben in verschiedenen Ämtern aktiv. Seit über 20 Jahren gibt sie als Übungsleiterin beim TSV Dinkelscherben ehrenamtlich ein Sportangebot.
In seinem Gratulationsschreiben führte Ministerpräsident Dr. Söder weitere Tätigkeiten auf, wie die Leitung eines Bibelkreises über 47 Jahre und Mitglied im Vorstand der Katholischen Landvolkbewegung im Bistum Augsburg. In der Verleihungsurkunde des Ministerpräsidenten steht:
„Für dieses Engagement verleihe ich Ihnen das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt. Herzlichen Glückwunsch zu dieser hohen Auszeichnung.
Das Ehrenamt ist von zentraler Bedeutung für unser Land. Es erfüllt unsere Werte mit Leben und sorgt für Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Ihr Beitrag ist Vorbild und Ansporn zugleich. Vielen Dank dafür.“
Bildunterschriften:
Für Ihre Verdienste um die Bücherei in Oberschöneberg ist Ulrike Eger von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Ehrenzeichen ausgezeichnet worden. Unser Foto zeigt beide auf dem Foto links. Das Foto daneben zeigt (von links): Staatsminister a. D. Josef Miller, Reinhard Eger, Ulrike Eger, Bürgermeister Edgar Kalb, sowie den stellvertretenden Landrat Hubert Kraus. Foto: Bayerische Staatskanzlei.
„Ende der 50er Jahre wurde in der Gemeinde Oberschöneberg eine Pfarrbücherei eingerichtet. Der Buchbestand war mit ca. 100 Büchern relativ gering. Der Initiator war Pfarrer Anton Roth, Rudolf Pfitzner und ich haben als Schüler bei der Ausleihe, die am Sonntag nach der Kirche stattfand, mitgewirkt.
1960 habe ich dann die Bücherei verantwortlich im Alter von 13 Jahren übernommen und 10 Jahre lang bis 1970 geleitet. Untergebracht war die Bücherei im alten Pfarrhof. Da es nur eine Ofenheizung gab, musste ich im Winter in der Früh beim Transport der Milch vom elterlichen Betrieb zur Molkerei, der Ofen heizen. So richtig warm wurde es aber nie. Da der Buchbestand sehr beschränkt war, nahm ich Kontakt mit der Nachbargemeinde, dem Markt Dinkelscherben auf, um mit dem dortigen Büchereileiter Dieter Mittermeier Bücher zu tauschen und somit das Angebot zu verbessern. Der Bestand wuchs auf 490 Bücher an. Ich war als Jugendlicher eine Leseratte. Die Winnetoubücher habe ich im Bett gelesen. Bevor meine Eltern am Schlafzimmer vorbeikamen, habe ich das Licht aus- und später wieder angeschaltet, sodass meine Eltern die elektrische Sicherung ausdrehten.
1970 übernahm Annemarie Wirth, die ältere Schwester von Ulrike Wirth die Bücherei. Bereits zwei Jahre später hat Ulli Wirth ihrer Schwester beim Ausleihen geholfen. 1979 wurde der Pfarrhof, in dem die Bibliothek untergebracht war, abgebrochen und die Bibliothek in das ehemalige Schulgebäude verlagert. Nach der Gebietsreform fehlte der Bücherei der kleinen Gemeinde der Zuschuss, der ehemals bis dahin selbständigen Gemeinde Oberschöneberg. Mit Unterstützung von Herrn Dieter Mittermeier, dem Büchereileiter in Dinkelscherben, wurde ein Vertrag mit der Marktgemeinde geschlossen. Durch mehr Geld vom Markt Dinkelscherben konnte der Buchbestand auf 1000 erhöht werden. Heute hat die Bücherei einen Bestand von über 6000 Medien. Durch zusätzliche Medienangebote ist die Bücherei sehr attraktiv. Man feierte 2010 mit mir als Ehrengast das 50-jährige Gründungsjubiläum. Neben der Literaturverbreitung und Leseförderung für die Kinder, besonders durch die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten Oberschöneberg, ist die Bücherei Oberschöneberg zu einem lebendigen Treff geworden. Durch verschiedene Angebote wie Kino, Lesungen, Spielenachmittage und Vorlesestunden ist für jedes Alter etwas dabei. Seit 2022 bietet die Bücherei monatlich ein Dorfcafé an, das gerne angenommen wird.
Ihre Leiterin Ulrike Eger, geb. Wirth, nahm an Fortbildungen des St. Michaelsbundes München teil. 2006 machte sie die Ausbildung zur „Kirchlichen Büchereiassistentin“. Zwischenzeitlich ist der Träger der Bücherei wieder die Pfarrei alleine. Die Bücherei wurde 2018/19 mit dem Büchereisiegel in Silber des St. Michaelsbundes e.V. ausgezeichnet. 2020/21 erhielt die Bücherei die höchste Auszeichnung des „Bücherei-Siegels in Gold“.
Darüber hinaus ist Ulrike Eger seit über 30 Jahren im Frauenbund engagiert. Sie leitete über 10 Jahre eine Mutter-Kind-Gruppe. Außerdem ist sie über 30 Jahre in der Pfarreiengemeinschaft Dinkelscherben in verschiedenen Ämtern aktiv. Seit über 20 Jahren gibt sie als Übungsleiterin beim TSV Dinkelscherben ehrenamtlich ein Sportangebot.
In seinem Gratulationsschreiben führte Ministerpräsident Dr. Söder weitere Tätigkeiten auf, wie die Leitung eines Bibelkreises über 47 Jahre und Mitglied im Vorstand der Katholischen Landvolkbewegung im Bistum Augsburg. In der Verleihungsurkunde des Ministerpräsidenten steht:
„Für dieses Engagement verleihe ich Ihnen das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt. Herzlichen Glückwunsch zu dieser hohen Auszeichnung.
Das Ehrenamt ist von zentraler Bedeutung für unser Land. Es erfüllt unsere Werte mit Leben und sorgt für Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Ihr Beitrag ist Vorbild und Ansporn zugleich. Vielen Dank dafür.“
Bildunterschriften:
Für Ihre Verdienste um die Bücherei in Oberschöneberg ist Ulrike Eger von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Ehrenzeichen ausgezeichnet worden. Unser Foto zeigt beide auf dem Foto links. Das Foto daneben zeigt (von links): Staatsminister a. D. Josef Miller, Reinhard Eger, Ulrike Eger, Bürgermeister Edgar Kalb, sowie den stellvertretenden Landrat Hubert Kraus. Foto: Bayerische Staatskanzlei.
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