Ehrengast war erneut Josef Miller, Staatsminister a. D., der mit seiner herzlichen Art längst zum festen Bestandteil der Feierlichkeiten gehört. „Wenn die Menschen nicht mehr in der Lage sind, ein Festtagsgewand anzuziehen, um zu feiern, dann verkommen sie“, zitierte er den Schriftsteller Heinrich Böll zum Auftakt seiner Ansprache.
Diese Gefahr, so Miller schmunzelnd, bestehe in Günz ganz gewiss nicht: „Denn hier gilt seit jeher der Spruch: Feste arbeiten und Feste feiern gehören zusammen.“
Nach dem festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche zog die Gemeinde mit musikalischer Begleitung durch das Dorf – voller Freude, Verbundenheit und guter Laune.
Der Josefstag ist nicht nur ein Festtag für alle Josefs, Josefas, Josefinen und Sepps. Er steht für tief verwurzelte Bräuche und die Kraft der Gemeinschaft. Bauernregeln wie „Ist’s am Josephstag klar, folgt ein fruchtbar’ Jahr!“ geben dem Tag eine volksnahe Bedeutung.
Josef Miller erinnerte daran, dass der Josefstag nicht nur in Günz gefeiert wird: „Mit uns feiern heute weltweit Millionen Menschen ihren Namenstag – aber keiner feiert ihn so schön wie wir. In den USA heißen die Josefs Joe, in Indien Yoshi und in Italien Giuseppe.“
Auch in Spanien hat der Josefstag einen besonderen Stellenwert. Zwar ist er nur noch in den Regionen Murcia und Valencia ein gesetzlicher Feiertag, doch gefeiert wird er im ganzen Land. Viele Spanier ehren an diesem Tag ihren Vater mit kleinen Geschenken oder Familientreffen. In Valencia etwa wird der Josefstag im Rahmen des spektakulären Frühlingsfests „Las Fallas“ gefeiert – mit riesigen Figuren, Umzügen, Musik und Feuerwerk.
„Das zeigt: Der Josefstag lebt, überall auf der Welt – aber in Günz schlägt sein Herz besonders kräftig“, so Miller.
Bei dem symbolischen Spatenstich mit vor Ort war auch Josef Miller. Der Staatsminister a. D. aus Memmingen unterstrich die Bedeutung dieses Projekts: „Heute ist ein besonderer Tag, aus einem Schandfleck wird ein Schmuckstück! Die Nutzung des Schlosses ist ideal, denn sie orientiert sich an der Vergangenheit und sichert den Erhalt dieses wertvollen Denkmals. Die Investition der Skyber Aerospace Technologies GmbH zeigt zudem, dass Boos international an Bedeutung gewinnt.“
Josef Millers Rede
Bernd Jäger, geschäftsführender Gesellschafter der JaKo Baudenkmalpflege GmbH, ergänzte: „Ich bin persönlich zutiefst dankbar, dass wir heute gemeinsam diesen Moment erleben und feiern dürfen. Im Januar 2020 haben wir den Notarvertrag mit der Gemeinde Boos unterschrieben und das Projekt gestartet. Erst kam Corona, dann die Ukraine-Krise, fünf Jahre ist ein langer Zeitraum. Wenn wir aber hier, im Schlosshof zu Boos, stehen und die Schlossgeschichte betrachten – eine über 400-jährige Geschichte, die wir jetzt wieder zum Leben bringen –, im Vergleich dazu sind fünf Jahre ein Wimpernschlag!“
Bürgermeister Helmut Erben sprach von einer langen, aber lohnenden Zeit: „2015 erwarb die Gemeinde das leerstehende Schloss, um es zu retten. Heute können wir voller Freude sehen, dass unsere Bemühungen Früchte tragen.“
Auch Klaus Holetschek, Fraktionsvorsitzender der CSU im Bayerischen Landtag und Staatsminister a.D., lobte das Engagement der Gemeinde: „Mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wurde, ist beeindruckend. Boos entwickelt sich dadurch weiter und erhält eine wertvolle Bereicherung.“
Besonders hervorgehoben wurde die Vielfalt der künftigen Nutzung. Neben den Wohnungen und Gewerbeeinheiten entstehen ein Kindergarten sowie eine instand gesetzte barocke Kapelle aus dem Jahr 1716. Die Instandsetzung der ehemaligen Schlosskapelle in der Gemeinde Boos im Landkreis Unterallgäu wird mit 370.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt.
Der CEO von Skyber Aerospace Technologies GmbH, Joseph George, kündigte an, am Standort Boos ein hochmodernes KI-Labor einzurichten: „Diese Initiative wird Boos zu einem Zentrum für Forschung, Bildung und Innovation machen. Wir schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze und positionieren Boos als einen bedeutenden Akteur auf der internationalen Bühne.“
Drei Jahre wird es dauern, bis das mehrflügelige Ensemble auf dem knapp 6.000 qm großen Grundstück in neuer Pracht erstrahlt. Bis Ende April 2028 wird neben der S-förmigen Schlossanlage, bestehend aus Mittelflügel, Torflügel, Bräuhaus, Amtshaus und Kornkasten, auch die barocke Kapelle von 1716 wieder instandgesetzt. Außerdem entsteht ein neuer Schlosshof, der in Zukunft vielfältig genutzt werden kann.
Bildunterschriften:
Das obere Bild zeigt unter anderem (von links): Dritter von links (2. Bürgermeister von Boos), Vierter von links, Gerhard Pohl (Abgeordneter im Bayerischen Landtag), Sechster von links, Klaus Holetschek (CSU-Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag), daneben: Josef Miller (Staatsminister a.D.), Alex Eder (Unterallgäuer Landrat), Joseph George (CEO der Skyber Aerospace Technologies GmbH aus Indien), ein Mitarbeiter von Joseph George, Helmut Erben (Bürgermeister von Boos). Außerdem: Dritter von rechts: Pater George Valiyamangalam (örtlicher katholischer Pfarrer), Zweiter von rechts: Bernd Jäger (geschäftsführender Gesellschafter der JaKo-Baudenkmalpflege GmbH). Bild: JaKo
Das untere Bild zeigt (von links): Josef Miller, Bernd Jäger, Klaus Holetschek und Helmut Erben (Bürgermeister von Boos). Foto: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Wer ihm in unserer Heimat begegnete, war von ihm beeindruckt. Denn sein Denken und Handeln war vor allem von einer Eigenschaft geprägt: Von seiner tiefen, stets spürbaren Mitmenschlichkeit!
Auf ein Feierabendbier im Flugzeughangar
Als ich mit ihm einmal an einem Sonntagabend bei Dunkelheit in seinem Dienstwagen auf das Gelände des Fliegerhorstes Penzing fuhr, auf dem sein Flugzeug nach Berlin stand, brannte in einer Lagerhalle noch Licht. In ihr waren drei Soldaten der Bundeswehr damit beschäftigt, ein Transportflugzeug zu beladen.
Neugierig auf den hohen Besuch kamen sie aufs Flugfeld, in ihren Händen eine Flasche Weißbier, ein Weißbierglas und einen Öffner. Mit einem Lächeln im Gesicht erklärten sie dem Bundespräsidenten, sie wollten ihm gerne das Weißbier schenken, damit er es nach seinem langen Arbeitstag auf dem Heimflug genießen könne.
Daraufhin ließ Horst Köhler im Cockpit nachfragen, ob wegen der Nachtflug-Regelung in Berlin noch genügend Zeit bis zum Rückflug bleibe. Der Pilot bejahte das, worüber sich Horst Köhler offensichtlich freute. Er schaute die drei Männer an und sagte: „Wenn ihr wollt, komme ich zu Euch ins Büro, dann trinken wir das Bier gemeinsam.“
Diese konnten das nicht so recht glauben und fragten deshalb vorsichtshalber noch einmal nach: „Sie wollen zu uns reinkommen?“ „Selbstverständlich“, sagte Horst Köhler und genoss mit ihnen ein gemeinsames Feierabendbier.
Großes Herz für Menschen mit Behinderung
Besonders am Herzen lagen Bundespräsident Köhler Menschen mit Behinderung. Auch, weil er und seine Frau aus eigener Erfahrung mit ihrer Tochter, die an einer seltenen Krankheit leidet, wussten, wie sehr diese auf Hilfe und Zuwendung angewiesen sind.
Deshalb widmete er sich bei allen Besuchen immer besonders den Menschen mit Behinderung. Wenn er einen Rollstuhl sah, ging er auf die Person im Rollstuhl zu, unterhielt sich mit ihr lächelnd und mit aufmunternden Bemerkungen und dankte der Begleitung für die aufopferungsvolle Betreuung. So zum Beispiel bei der Eröffnung der Bundesgartenschau in München.
Um die medizinische Forschung und Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen zu verbessern, gründeten Horst Köhler und seine Frau bereits im Jahr 2006 die bis heute aktive „Eva Luise und Horst Köhler Stiftung“: www.elhks.de
Bundespräsident Köhler beeindruckte durch seine Menschlichkeit
Das sind nur einige meiner zahlreichen Erinnerungen an Bundespräsident Horst Köhler. Er war eine Persönlichkeit, der nicht nur mich, sondern alle Bürgerinnen und Bürger durch seine Menschlichkeit tief beeindruckte.
Von Josef Miller:
Finanzierung ermöglicht – Gemeinde nicht über Gebühr belastet
Der Gemeinderat in Fellheim hat mit dem Rückbau und der denkmalgerechten Restaurierung der Ehemaligen Synagoge Mut und Weitsicht bewiesen. Um die finanzielle Belastung der Gemeinde in Grenzen zu halten, habe ich angeboten, die Beschaffung von öffentlichen Finanzmitteln zu übernehmen. Ich wollte eine Diskussion in der Gemeinde verhindern, dass für die Ehemalige Synagoge Geld ausgegeben wird, das der Gemeinde dann für die notwendigen Aufgaben der Bürger fehlt. Mich beeindruckt, wie die Gemeinde zur Synagoge steht und stolz darauf ist. Fellheim ist der einzige Standort mit einem erhalten gebliebenen Synagogengebäude im Allgäu.
Mir geht ein Gespräch mit dem französischen Landwirtschaftsminister Hervé Gaymont in Paris nicht mehr aus dem Sinn. Er fragte mich beim Mittagessen: „War Ihr Vater im Krieg, wo war er, gab es in der Familie im Ersten und im Zweiten Weltkrieg Gefallene?“ Weiter fragte er: „Haben Sie Kinder?“ Nach meinen Antworten stellte er bedächtig die Frage: „Können Sie sich vorstellen, dass unsere Kinder noch einmal aufeinander schießen?“ Meine Antwort: „Eigentlich nicht.“ Darauf erwiderte er: Dann machen wir eine bessere Politik als unsere Väter und Großväter. Aber mit zunehmendem Abstand von den damaligen Gräueltaten nimmt die Gefahr zu, dass sie sich wiederholen, und dass wir dafür gerüstet sein müssen.“
Demokratie bewahren
Wo kann die Verteidigung der Menschenwürde besser und eindringlicher vermittelt werden als in jüdischen Gedenkstätten. Die Würde des Menschen ist unantastbar – das ist die Antwort in unserer Verfassung auf die Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Wissen aus der Vergangenheit schützt vor Fehlern in der Zukunft. Wir sind nicht verantwortlich für das was war, aber dafür, dass es sich nicht wiederholt. Diese Aussage ist mir sehr wichtig. Wir alle möchten eine menschenfreundliche Gesellschaft und eine funktionierende Demokratie. Diese zu bewahren ist eine immerwährende Aufgabe.
Ich zitiere hier meinen Nachfolger Klaus Holetschek: „Die Ehemalige Synagoge hier in Fellheim ist ein lebendiges Mahnmal gegen das Vergessen. Sie erinnert uns an die Vergangenheit, mahnt uns in der Gegenwart und ermutigt uns, für eine Zukunft einzutreten, die von Toleranz, Respekt und Menschlichkeit geprägt ist. Gerade der Besuch von Schülerinnen und Schülern aus der Region ist ein wichtiger Beitrag und steht für gelebte Erinnerungskultur, die ich als Memminger Landtagsabgeordneter auch in Zukunft - etwa über den Förderkreis - weiter nachdrücklich unterstütze werde!“
10 Schulen nutzen künftig das Angebot der ehemaligen Synagoge als Lernort
Die Ehemalige Synagoge wird bislang hauptsächlich von Gymnasien aus der Region besucht. Eine Einbindung von Mittelschulen gab es bisher kaum. Vor kurzem habe ich mich deshalb mit Fellheims Bürgermeister Reinhold Schaupp und dem Memminger Landtagsabgeordneten und CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, abgesprochen, dass ich gezielt zu den Leiterinnen und Leiter der Mittelschulen Kontakt aufnehme, um ihnen das Vorhaben „Lernort Ehemalige Synagoge Fellheim“ zu erläutern und dafür zu werben, dass es von ihren Schulen in Anspruch genommen wird. Alle haben sich in diesem Gespräch dazu bereit erklärt.
Den Anfang hat schon die ehemalige Leiterin der Lindenschule, Frau Schmid-Benecke gemacht. Eine Klasse der Lindenschule hat bereits mit ihr die Ehemalige Synagoge in Fellheim besucht und den Besuch als sehr gut bewertet. Es freut mich sehr, dass es mir gelungen ist, dass jetzt mit zehn Pilotschulen begonnen werden kann. Mir geht es darum, dass die Lehrer mit ihren Schülern mindestens einmal in ihrer Schulzeit zum „Lernort Ehemalige Synagoge“ nach Fellheim fahren und sich dieses Vorhaben als nachhaltig erweist. Der Förderkreis „Ehemalige Synagoge“ übernimmt unter der Leitung von Andreas Schraut die Führungen.
Transport der Schüler nach und von Fellheim gesichert
Eigentlich sollte zum Schülertransport die Eröffnung der Eisenbahnhaltestelle in Fellheim abgewartet werden. Das ist mir zu ungewiss und dauert zu lange. Ich habe deshalb nach Lösungen gesucht und sie gefunden. Der Inhaber der Firma Angele, Herr Petermann, gewährt einen Sondertarif für die Beförderung. Von Schulleiterin Monika Seybold gibt es eine Zusage für die Übernahme der halben Buskosten durch das „Netzwerk SCHULWIRT-SCHAFT Memmingen/ westl. Unterallgäu“. Die Lindenschule hat die Linienbusverbindung in Anspruch genommen.
Interessen von Schulklassen an einem Besuch der Synagoge in Fellheim mit Information, Film und Führung durch den Ort.
Mittelschule 87727 Babenhausen
Sebastian-Kneipp-Mittelschule 87730 Bad Grönenbach
Mittelschule, 87746 Erkheim
Mittelschule 87764 Legau,
Mittelschule 87733 Markt Rettenbach
Mittelschule 87766 Memmingerberg
Mittelschule 87724 Ottobeuren
Mittelschule Bismarkschule
Lindenschule Mittelschule, 87700 Memmingen
Mittelschule 87700 MM-Amendingen
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Brief von Josef Miller:
Besuch der ehemaligen Synagoge in Fellheim durch Schulklassen aus dem Umkreis
...
herzlichen Dank für das Telefongespräch, das ich mit Ihnen über die Einbindung eines Synagogenbesuchs in den Unterricht von Mittelschulen führen durfte, um unserer Jugend eine der dunkelsten Zeiten der Geschichte Deutschlands zu erklären.
Dazu ist ein kurzer Rückblick in die Vergangenheit notwendig. Der Rückbau von einem Wohnhaus wieder zur Synagoge wurde damals von einem Arbeitskreis im Rahmen der Dorferneuerung angestoßen. Bürgermeister Karl Schrägle hat mit dem Gemeinderat das Haus damals für die Gemeinde erworben. Von seinem Nachfolger Alfred Grötzinger wurde mit dem Beschluss des Gemeinderates der Umbau durchgeführt. Diese Aufgabe hat die Gemeinde auch für die gesamte Region übernommen.
Ich habe mich bei Landrat Hans-Joachim Weirather und Bürgermeister Alfred Grötzinger bereit erklärt, öffentliche Fördermittel einzuwerben. Nach meiner Ministerzeit war ich noch fünf Jahre Mitglied des Haushaltsausschusses sowie später Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Landesstiftung und hatte damit Erfahrung von der Finanzierung solcher Vorhaben. Dies und die Tatsache, dass die Gemeinde Fellheim die Lasten des Rückbaues auf sich nahm, rechtfertigten eine besonders hohe öffentliche Förderung. Dies ist mir gelungen.
Es war ein großer Verdienst von Frau Dr. Veronika Heilmannseder, das Gebäudes aufgrund seiner guten Akustik für klassische Musik zu nutzen. Sie ist auch Kuratorin des Geschichtsweges in Fellheim.
Inzwischen wird die Synagoge von Klassen des Vöhlin Gymnasiums Memmingen besucht, dessen Leiter Oberstudiendirektor Christian Herrmann der 1. Vorsitzender des Fördervereins war. Die Memminger Sebastian-Lotzer-Realschule hat inzwischen ebenfalls Kontakt aufgenommen. Eine Einbindung der Synagoge in den Mittelschulen gab es bisher kaum. Ein neuer Versuch sollte nach der Errichtung eines Bahnhaltes in Fellheim durch die Bundesbahn erfolgen. Das kann allerdings noch viele Jahre dauern.
Ich schätze Ihre Arbeit, liebe Schulleiterinnen und Schulleiter. Den Lehrerinnen und Lehrern verdanke ich nach meinen Eltern am meisten für mein Leben. Sie leisten einen wesentlichen Anteil zur Wahrung der Grundrechte im Grundgesetz. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Wo könnte die Verteidigung der Menschenwürde eindringlicher vermittelt werden als in jüdischen Gedenkstätten, wie in der Synagoge in Fellheim Wir möchten eine menschenfreundliche Gesellschaft und eine funktionierende Demokratie. Diese zu bewahren ist eine immerwährende Aufgabe. Nichts kommt von selbst. Wir alle müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen, um unsere demokratischen Werte zu erhalten.
Ich möchte aus meinen Erfahrungen der Vergangenheit den Anfang noch mitgestalten. Deshalb habe ich mit Ihnen telefoniert und Sie von dem Vorhaben unterrichtet. Mit Bürgermeister Reinhard Schaupp habe ich diese Vorgehensweise abgesprochen, die er voll unterstützt. Es freut mich, dass die Schulleiterinnen und Schulleiter der von mir angesprochenen Mittelschulen aus der näheren Umgebung dem Vorhaben sehr positiv gegenüberstehen.
Bürgermeister Reinhard Schaupp kann damit, nachdem die Synagoge im Besitz der Gemeinde ist, Kontakt mit dem Förderverein aufnehmen, der diese Führungen durchführt. Danach sollte mit den zehn aufgeführten Schulen im Umkreis das Pilotvorhaben begonnen werden, um Erfahrungen zu gewinnen. Es sollte dann der Kontakt mit dem Bürgermeister aufgenommen werden. Den Anfang hat schon die Leiterin der Lindenschule Frau Elke Schmid-Benecke gemacht. Eine Schulklasse der Lindenschule war bereits in der Synagoge Fellheim. Die Ergebnisse wurden in dem angehängten Zeitungsartikel veröffentlicht.
Bezüglich der Erreichung der Synagoge durch die Schulklasse kann ich Ihnen Folgendes berichten:
1. Der Inhaber der Firma Angele, Herr Petermann, gewährt einen Sondertarif
2. Zusage von Schulleiterin Monika Seybold für die Übernahme der halben Buskosten durch das „Netzwerk SCHULWIRTSCHAFT Memmingen/ westl. Unterallgäu“ Sie benötigt von den Schulen die Rechnungen und die Kontoverbindung. Das heißt, die Schulen gehen in Vorleistung gegenüber dem Busunternehmen, das Netzwerk überweist auf das Schulkonto.
3. Benutzung bestehender Linienbusverbindungen von Memmingen nach Fellheim
Die weitere Organisation und Durchführung sehe ich bei Ihnen mit der Unterstützung des Schulamtes in guten Händen und danke Ihnen im Voraus ganz herzlich für Ihr Engagement.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr Josef Miller
Bildunterschrift
Die Ansprechpartner bei der Pressekonferenz:
(linke Gruppe, von links): Dr. Michael Bußer (Förderkreis Ehemalige Synagoge), Christine Schneider (Gemeindemitarbeiterin), Andreas Schraut (Vorsitzender des Förderkreises „Ehemalige Synagoge“, verantwortlich für die Führungen), Reinhold Schaupp (Bürgermeister Fellheim).
(rechte Gruppe, von links): Josef Miller (Staatsminister a. D.), Elke Schmidt-Benecke (Schulrätin im Landkreis Unterallgäu), Klaus Holetschek (Fraktionsvorsitzender der CSU im Bayerischen Landtag), Christian Hermann (ehemaliger Vorsitzender des Förderkreises). Foto: privat
Die Gründung der AG ELF geht auf den 18. Dezember 1974 zurück, damals noch unter dem Namen „Agrarausschuss des CSU-Kreisverbands Erding“. Seither hat sich die AG ELF zu einer unverzichtbaren Plattform für die Landwirte der Region entwickelt. Sie steht für die Anliegen der Landwirtschaft ein, stärkt die Vernetzung und sensibilisiert Politik und Gesellschaft für die essenzielle Rolle der Landwirtschaft.
Josef Miller hob in seiner Ansprache die Verantwortung der Bäuerinnen und Bauern hervor: „Sie tragen Verantwortung für Mensch und Natur, für die Lebensmittel und den Lebensraum, für Boden, Wasser, Flora und Fauna. Unsere Böden waren noch nie so gesund wie heute. Bauern wollen ihre Höfe nicht durch Raubbau verderben, sondern an ihre Kinder vererben.“
Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Ernährungssicherung und nachhaltige Energieversorgung sei unverzichtbar. Gleichzeitig, so Miller, lasse die Anerkennung durch Gesellschaft und Politik oft zu wünschen übrig. Er betonte: „Viele Mitbürger haben längst keinen direkten Bezug mehr zur Landwirtschaft. Doch je weniger sie wissen, desto mehr fühlen sie sich berufen, Landwirten Vorgaben zu machen.“
Auch die großen Verdienste der AG ELF und ihrer Mitglieder fanden Anerkennung. Miller würdigte besonders BBV-Ehrenkreisobmann und ehemaligen Kreisrat Dir. Hans Schwimmer sowie den Vorsitzenden Michael Hamburger: „Beide sind Vorbilder und Leistungsträger, die die Werte und Traditionen der Landwirtschaft lebendig halten.“
Die Feierlichkeiten zum Jubiläum zeigten eindrucksvoll, wie tief die Landwirtschaft in der Region verwurzelt ist. Mit harter Arbeit und festem Zusammenhalt bleibt die AG ELF ein Symbol für die Stärke und Zukunft der bäuerlichen Gemeinschaft.
Bildunterschriften:
Die Bilder in der Grafik zeigen Eindrücke aus der Veranstaltung (Reihen jeweils von links)
Bild 1:
AG ELF-Kreisvorsitzender Michael Hamburger, Staatsminister a. D. Josef Miller und Ehrenkreisbäuerin Elisabeth Mayr mit einem Präsent.
Bild 2:
AG ELF-Kreisvorsitzender Michael Hamburger, Bayerische Weizenkönigin Andrea Necker und stellvertretender Kreisvorsitzender Franz Bauschmid.
Bild 3:
AG ELF-Kreisvorsitzender Michael Hamburger, Bayerische Weizenkönigin Andrea Necker und Staatsminister a. D. Josef Miller mit den Gründungsmitgliedern Hans Markus Wellers, Josef Hacker und Johannes Schrüfer.
Bild 4:
Stellvertretender Vorsitzender AG ELF Hans Schwimmer, Bezirksrat und OB von Erding Max Grotz, MdB Dr. Andreas Lenz, Staatsminister a. D. Josef Miller, AG ELF-Vorstandsmitglied Thomas Huber, AG ELF-Vorsitzender Michael Hamburger und AG ELF-Vorsitzende Sabine Berger.
Bild 5:
Landrat Martin Bayerstorfer (Landkreis Erding).
Bild 6:
Musikalischer Beitrag zur Veranstaltung.
Fotos: AG ELF/Montage: privat
Staatsminister a. D. Josef Miller unterstrich dies in seiner Ansprache und gratulierte den Siegergemeinden herzlich: „Ich darf den Siegern des Wettbewerbes 'Unser Dorf hat Zukunft' ebenfalls zu ihrem großen Erfolg herzlich gratulieren. Ihr Ollarzrieder seid etwas ganz Besonderes. Das kleinste Dorf erhält die höchste Auszeichnung: die Goldmedaille. Ihr seid das Golddorf in Schwaben. Herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung“, sagte der langjährige bayerische Landwirtschaftsminister (1998 – 2008). Josef Millers Rede
Theresia Fugger von Glött betonte, wie wichtig das Engagement der Bürgerinnen und Bürger für eine nachhaltige Entwicklung der Dörfer ist: „In Ollarzried haben wir eine beeindruckende bürgerschaftliche Zusammenarbeit gesehen, die von unermüdlichem Engagement und vielen tollen Ideen geprägt ist.“ Die Leiterin der Bezirkskommission am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ALF) Augsburg, hatte die fünf schwäbischen Gemeinden für ihre herausragenden Leistungen mit Urkunden und Preisgeldern gekürt.
Bildunterschriften (immer von links nach rechts):
Reihe 1
Begrüßung
Peter Baur, der Spiritus Rektor der Dorfentwicklung in Ollarzried bei der Begrüßung der Ehrengäste, Bürgermeister, Initiatoren und Mitwirkende der Sieger des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ im Regierungsbezirk Schwaben
Bürgermeister der Siegergemeinden
v. links Staatsminister a. D. Josef Miller, Bürgermeister Robert Baur von Gundremmingen (Bronzemedaille), Bürgermeister Konrad Kienle aus Balderschwang (Silbermedaille) 2. Bürgermeister Alexander Heinze und 1. Bürgermeister Reinhard Dorn aus Lautrach (Bronzemedaille), Bürgermeisterin Karin Bergdolt aus Mönchsdeggingen, Bürgermeister German Fries aus Ottobeuren sowie Peter Baur aus Ollarzried (Goldmedaille).
Gemeinde Ollarzried Goldmedaille
Von links: Vorsitzender des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege Ulrich Pfanner, Peter Baur, Bürgermeister German Fries, Staatsminister a. D. Josef Miller, Bezirkstagvizepräsident Alfons Weber, Abteilungsleiterin Sabrina Hartl von der Regierung von Schwaben
Reihe 2
Gemeinde Balderschwang Silbermedaille
von links: Vorsitzender des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege Ulrich Pfanner, Jacqueline Hillmann, Mitglied der Generation Zukunft von Balderschwang, Bernd Brunner, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Bürgermeister Konrad Kienle aus Balderschwang, Staatsminister a. D. Josef Miller, Bezirkstagvizepräsident Alfons Weber, Abteilungsleiterin Sabrina Hartl von der Regierung von Schwaben
Gemeinde Gundremmingen Bronzemedaille
Von links: Vorsitzender des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege Ulrich Pfanner, Bürgermeister Robert Baur von Gundremmingen, v. links Staatsminister a. D. Josef Miller, Bezirkstagvizepräsident Alfons Weber, Abteilungsleiterin Sabrina Hartl von der Regierung von Schwaben
Gemeinde Lautrach Bronzemedaille
Links Gräfin Fugger, Regierung von Schwaben, Vorsitzender des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege Ulrich Pfanner, Bürgermeister Reinhard Dorn von Lautrach, Landwirtschaftsminister a. D. Josef Miller, Bezirkstagsvizepräsident Alfons Weber, 2. Bürgermeister Alexander Heinze von Lautrach, Abteilungsleiterin Sabrina Hartl von der Regierung von Schwaben
Reihe 3
Gemeinde Mönchsdeggingen Bronzemedaille
von links Vorsitzender Ulrich Pfanner, Vorsitzender des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege, Birgit Kellner, 3. Bürgermeisterin und Vorsitzende des Vereins für Gartenbau und Landespflege in Untermagerbein, Bürgermeisterin Karin Bergdolt aus Mönchsdeggingen, Staatsminister a. D. Josef Miller, Bezirkstagvizepräsident Alfons Weber, Abteilungsleiterin Sabrina Hartl von der Regierung von Schwaben, Tina Sailer, Kreisfachberaterin vom Landkreis Günzburg
Gruppenbild
Erste Reihe von links: Vorsitzender des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege Ulrich Pfanner, Peter Bauer, Staatsminister a. D. Josef Miller, Bezirkstagsvizepräsident Alfons Weber, Eva Büchler Kassiererin Ollarzried Aktiv, Abteilungsleiterin Sabrina Hartl von der Regierung von Schwaben, stellvertretender Landrat Bürgermeister Christian Seeberger aus Erkheim.
Fotos: Peter Keppeler
Von Josef Miller und Werner Roch
Bad Wörishofen. Mit großer Freude feierten wir in diesem Jahr das 30-jährige Jubiläum des „Festival der Nationen“ in Bad Wörishofen. Dieses herausragende Musikereignis verbindet Weltstars der klassischen Musik mit jungen Talenten und schafft so eine einzigartige Plattform, die generationenübergreifend musikalische Begeisterung weckt. Seit seiner Gründung ist es das Ziel des Festivals, junge Musiker mit etablierten Stars der klassischen Musik zusammenzubringen.
Auch in diesem Jahr traten renommierte Künstler wie Julia Fischer, Diana Damrau, Rolando Villazón und die Augsburger Philharmoniker auf. Junge Talente erhielten in Workshops und Auftritten die Möglichkeit, von den Besten der Branche zu lernen. Diese Verbindung sorgt dafür, dass junge Musiker weiterhin wissen, wer Beethoven oder Strauss waren, und die Klassik lebendig bleibt.
Besonders beeindruckend ist das Engagement für Kinder und Jugendliche. Allein 2024 nahmen rund 4.000 junge Menschen an den Bildungsprojekten und Workshops des Festivals teil. Insgesamt durfte das Festival seit seiner Gründung bereits das 30.000ste Kind begrüßen – ein Meilenstein, der die Bedeutung kultureller Bildung unterstreicht.
Das Kurtheater in Bad Wörishofen war erneut Schauplatz erstklassiger Konzerte. Star-Geigerin Julia Fischer, die bereits als 13-Jährige erstmals beim Festival auftrat, kehrte zurück und begeisterte das Publikum ebenso wie Diana Damrau, die das Festival zu einem Heimspiel machte. Neben den Augsburger Philharmonikern und der Philharmonie Baden-Baden waren auch das Ensemble Quadro Nuevo und die Sopranistin Kate Lindsey Highlights des Programms.
Auch der Pianist Lukas Sternath gab in diesem Jahr sein Debüt und verzauberte mit seinem virtuosen Spiel die Zuhörer. Sein Aufstieg in die Weltspitze der Klassik wurde von der Presse gefeiert – ein weiteres Beispiel für die Strahlkraft dieses Festivals.
Die Organisatoren, Intendant Werner Roch und Josef Miller, Vorsitzender des Vereins „Festival der Nationen – Stars & Junge Weltelite“, betonen: „Die Vielfalt der Musik weitet die Seele, weckt Sehnsüchte und verbindet Menschen über Grenzen hinweg.“ Das „Festival der Nationen“ ist weit mehr als ein kulturelles Ereignis – es ist ein Brückenbauer und ein Highlight des Jahres.
Besondere Ehrengäste wie Klaus Holetschek, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, sowie Vertreter aus Wirtschaft und Kultur unterstrichen den Stellenwert des Festivals. Die Festivalfamilie, getragen von Herzblut und Leidenschaft, ermöglicht jedes Jahr aufs Neue ein Programm, das die Besucher emotional berührt und nachhaltig inspiriert.
Ausblick auf 2025
Auch 2025 verspricht großartige musikalische Erlebnisse:
* Eröffnungskonzert mit Beatrice Rana, einer der führenden Pianistinnen ihrer Generation.
* Auftritt von Igor Levit mit Beethoven-Klavierkonzerten.
* Rückkehr der 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker.
* Jonas Kaufmann mit einem Liederabend.
* Debüt der österreichischen Cellistin Julia Hagen, ausgezeichnet mit dem „Credit Suisse Young Artist Award“.
Das Festival bleibt ein Ort der Begegnung und Inspiration, der zeigt, dass Musik keine Grenzen kennt und ihre Kraft ungebrochen ist – ganz im Sinne der Organisatoren Josef Miller und Werner Roch.
Bildunterschrift:
„Besondere Ehrengäste“ beim Festival der Nationen in Bad Wörishofen (von links): Intendant Winfried Roch, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag Klaus Holetschek, Dirigent Christoph Adt, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall Dr. Stefan Wolf, Künstler Kevin Tarte, Präsident des vbw Wolfram Hatz, Geschäftsführerin Kunststofftechnik Schneider Drita Schneider, Fördervereinsvorsitzender Staatsminister a. D. Josef Miller, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft Bertram Brossardt.
Geschäftsführer Franz Berchtold zollte Josef Miller in seiner Rede hohe Anerkennung: „Ich kenne und schätze Franz Berchtold schon lange. Er engagiert sich in vielen Bereichen der Gesellschaft und setzt sich darüber hinaus als Landwirt und Geschäftsführer der Bio-Schaukäserei Wiggensbach dort ein, wo es wichtig und notwendig ist – frei nach dem Motto: Der eine wartet, bis die Zeit sich wandelt, der andere packt an und handelt. Franz Berchtold und sein Team der Bio-Schaukäserei Wiggensbach können stolz darauf sein, was in zwei Jahrzehnten geschaffen wurde“ sagte Josef Miller und ergänzte: „Ihr habt in den vergangenen Jahren Vorbildliches geleistet.“
Mit einem Blick zurück auf eine damalige finanzielle Zuwendung der bayerischen Landespolitik an die Bio-Schaukäserei Wiggensbach zur Vermarktung von ökologisch oder regional erzeugten landwirtschaftlichen Produkten sagte Miller: „Heute kann man mit Fug und Recht behaupten, dass diese Entscheidung richtig war. Das Geld ist gut angelegt, denn es kommt gleichermaßen den landwirtschaftlichen Betrieben, dem Ort Wiggensbach sowie allen Gästen zu Gute.“
Josef Millers Rede
Bildunterschrift:
Der Memminger Staatsminister a.D., Josef Miller, war einer der Festredner und Ehrengast bei der Feier der Bio-Schaukäserei Wiggensbach zum 20-jährigen Bestehen. Unser Bild entstand beim Jubiläumsabend und zeigt (von links): Thomas Eigstler (Bürgermeister von Wiggensbach), Josef Miller (Bayerischer Landwirtschaftsminister a.D.), Regina Wallner (Moderatorin des Festabends), Robert Röhrle (Betriebsleiter der Bio-Schaukäserei Wiggensbach) und Franz Berchtold (Geschäftsführer der Bio-Schaukäserei Wiggensbach). Foto: Bio-Schaukäserei Wiggensbach / Denkinger PR
Klaus Holetschek betonte dabei: „Gerade für Einpendler in die Landeshauptstadt ist der RE 96 eine sehr interessante Verbindung, die mit Einführung des Deutschlandtickets im zurückliegenden Jahr nochmals attraktiver geworden ist“. Im Schnitt nutzen diesen Zug mehrere Hundert Einsteigerinnen und Einsteiger an den Bahnhöfen Memmingen, Mindelheim, Türkheim und Buchloe. „Es war deshalb richtig, dass Klaus Holetschek und Verkehrsminister Christian Bernreiter gegenüber dem für Schienenfernverkehr zuständigen Bund für die Beibehaltung des RE 96 gekämpft haben“, so Christoph Büchele vom Fahrgastverband Pro Bahn und Beauftragter für Memmingen und das Unterallgäu.
Sowohl-als-auch-Lösung
Ursprünglich gab es Überlegungen den 8-Uhr-Regionalexpress von Memmingen nach München durch eine Fernverkehrsverbindung zu ersetzen. Diese Pläne sind nun offenbar vom Tisch. Vielmehr soll es zu einer Sowohl-als-auch-Lösung kommen. Der bestellte achte Eurocity-Express erhält ab dem Fahrplanwechsel seine vorgesehene Trasse. Gleichzeitig ist geplant, dass der Regionalexpress RE 96 weiterhin im Zeitkorridor um 8 Uhr verkehren wird. Einen detaillierten Zeitplan mit den neuen Verbindungen veröffentlichen die Eisenbahnverkehrsunternehmen meist drei Monate vor Fahrplanwechsel, also etwa im September.
Klaus Holetschek: „Ich setze mich für den besten Angebotsausbau für die Region ein. Das bedeutet: Wir brauchen eine noch bessere Taktung beim Fernverkehr und weiterhin attraktive Nahverkehrsangebote wie mit dem für Pendler besonders wichtigen Regionalexpress RE 96. Wir dürfen Nah- und Fernverkehr nicht gegeneinander ausspielen!“
Fahrgastverband fordert konsequenten Ausbau der Infrastruktur
Christoph Büchele: „Es ist Fernverkehr und guter Regionalverkehr auf der Strecke notwendig - ohne, dass Verbindungen gestrichen werden müssen. Anstatt Zugverbindungen gegeneinander auszuspielen, brauchen wir ganz grundsätzlich eine Ausweitung des Angebots auf allen Ebenen und dafür explizit einen konsequenten Ausbau der Infrastruktur. Dies ist auch notwendig für die Resilienz, denn die Fahrgäste auf der Strecke leiden derzeit häufig unter überfüllten und verspäteten Zügen“.
Staatsminister a. D. Josef Miller ist Autor des Buches „München-Lindau unter Strom“. Der frühere Landtagsabgeordnete hatte sich jahrzehntelang für die Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Memmingen-Lindau eingesetzt und betont: „Ein wichtiges Ziel der Elektrifizierung der Bahnlinie Zürich-München ist es, Reisende von der Straße und dem Flugzeug zum Umstieg auf die Bahn zu veranlassen. Mit Blick auf das steigende Fahrgastaufkommen lässt sich festhalten: Das gelingt immer besser!“
Erfreulich sei auch, so Miller, dass inzwischen in den Zügen von ARVERIO (früher GoAhead) vor der Bahnhofseinfahrt in Memmingen eine Durchsage über die halbstündlichen Fahrtmöglichkeiten mit dem Bus zum Flughafen gemacht werden. Die Deutsche Bahn wird in ihren Zügen ab Dezember 2024 ebenfalls eine Anschlussdurchsage aufnehmen, in dem explizit auf den Bus zum Flughafen hingewiesen wird. „Diese Aussagen tragen zur besseren Information der Fahrgäste und zur Werbung für die Benutzung des Zuges zur Fahrt zum Flughafen bei. Zudem kann bereits beim Kauf des Zugtickets mit dem Ziel „Memmingen Allgäu Airport“ das Busticket zum Flughafen mit bezahlt werden. Mit dem Bus-Angebot entfallen Parkkosten und die Inanspruchnahme von Parkplätzen am Flughafen.
Bildunterschrift:
Ortstermin am Memminger Bahnhof (von links): Klaus Holetschek (Staatsminister a. D. und Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag), Josef Miller (Staatsminister a. D.) und Christoph Büchele (Fahrgastverband Pro Bahn und Beauftragter für Memmingen und das Unterallgäu). Foto: privat
Der langjährige bayerische Staatsminister appellierte an „die Lebenden, sich für den Frieden einzusetzen“. Zugleich mahnte er, die Erinnerung wach zu halten und lobte die Soldatenkameradschaft Amendingen für ihren „Einsatz für den Frieden“, die Bereitschaft, jährlich den Volkstrauertag zu gestalten und die lokale Erinnerungskultur: Die Namen der Gefallenen der beiden Weltkriege, die aus Amendingen stammen, sind am Kriegerdenkmal zu lesen.
Josef Miller bestärkte die Anwesenden darin, mutig für den Frieden zu kämpfen. „Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie sehr sich Bemühungen lohnen: „Aus der deutsch-französischen Feindschaft wurden deutsch-französische Freundschaften, die auch in unserer Heimat gepflegt werden. Maßgeblichen Anteil haben auch die vielen Städtepartnerschaften wie in Amendingen mit Paulhague und in Memmingen mit Auch.
Josef Millers Rede
Bildunterschrift:
Staatsminister a.D. Josef Miller feierte mit der Soldatenkameradschaft Amendingen 150-jähriges Jubiläum. Unser Bild zeigt die ehemaliger Schirmherren, den früheren Memminger Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (links), Josef Miller und den Vereinsvorsitzenden Rainer Mang.





