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Die „Allee der Bäume des Jahres“ in Bad Wörishofen bezeichnet der Staatsminister a.D. als „etwas Einmaliges. Sowohl Kinder, Jugendliche und ältere Menschen als auch Einheimische und Kurgäste können hier ihr Wissen testen und auffrischen“.
Die Aktion findet seit 1989 – mit Ausnahme der Corona-Jahre – in ununterbrochener Reihenfolge am Rande des Kneipp-Waldweges statt. Zur Premiere wurde seinerzeit eine Stiel-Eiche gesetzt, 1990 eine Buche. 33 Jahre später pflanzte der frühere bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller in seiner Funktion als Ehrenvorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Landesverband Bayern mit kleinen und großen Unterstützern eine Moor-Birke – eine sehr selten gewordene Baumart.
Bäume des Jahres seit 1989:
1989 Stiel-Eiche, 1990 Rotbuche, 1991 Sommer-Linde, 1992 Berg-Ulme, 1993 Speierling, 1994 Eibe, 1995 Spitzahorn, 1996 Hainbuche, 1997 Eberesche, 1998 Wildbirne, 1999 Silberweide, 2000 Sandbirke, 2001 Esche, 2002 Wacholder, 2003 Schwarzerle, 2004 Weißtanne, 2005 Rosskastanie, 2006 Schwarzpappel, 2007 Waldkiefer, 2008 Walnuss, 2009 Bergahorn, 2010 Vogelkirsche, 2011 Elsbeere, 2012 Europäische Lärche, 2013 Wildapfel, 2014 Traubeneiche, 2015 Feldahorn, 2016 Winter-Linde, 2017 Gewöhnliche Fichte, 2018 Ess-Kastanie, 2019 Flatterulme, 2020 Robinie, 2021 Stechpalme, 2022 Rotbuche, 2023 Moor-Birke.
Bildunterschrift:
Der Kindergarten der Gartenstadt in Bad Wörishofen durfte erneut den „Baum des Jahres“ pflanzen – eine Moor-Birke. Stolz präsentierten sich die Vorschüler nach getaner Arbeit. Das Foto zeigt (von links) eine Kindergärtnerin der KiGa Gartenstadt, Dr. Hermann Walter, Bayerische Staatsforsten, Kindergartenleiterin Anita Jähn KiGa Gartenstadt, Andreas Honner, Städtischer Betriebshof, Stefan Welzel, Bürgermeister Bad Wörishofen, Franz Pschierer, Landtagsabgeordneter, Felizitas Schauer, Jagdkönigin, Josef Miller, Alex Eder, Unterallgäuer Landrat sowie Cathrin Herd, Kurdirektorin von Bad Wörishofen. Foto: Stadt Bad Wörishofen
Dr. Theo Waigel erhielt die Auszeicnung aufgrund seiner außergewöhnlichen wirtschaftspolitischen Leistungen bei der Schaffung der deutschen Wirtschafts- und Währungsunion und der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, für seine Verdienste um Compliance bei namhaften Unternehmen sowie für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften verliehen worden ist. Die Laudatio auf den herausragenden Wirtschafts- und Währungspolitiker, der seit vielen Jahren eng mit der Universität Augsburg insgesamt verbunden ist, hielt Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler.
„Als Bundesfinanzminister dachte Theo Waigel weit über die Tagespolitik hinaus“, sagte Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler. „Mit seinem Haus entwickelte er Mitte der 1990er Jahre ein auf eine Dekade angelegtes finanzpolitisches Arbeitsprogramm, das eine dauerhafte Balance zwischen einem leistungsfähigen Staat einerseits und einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft andererseits zu erreichen suchte. Dessen Kernelemente sind auch mit Blick auf heutige finanzpolitische Herausforderungen wegweisend.“ Der frühere Bundespräsident hob Sachkompetenz, Glaubwürdigkeit und Menschenfreundlichkeit Theo Waigels hervor. Aufrichtigkeit und Fairness seien nicht nur für Theo Waigels Umgang mit seinen politischen Mitstreitern, sondern auch für seine Auseinandersetzung mit Kritikern und Gegnern prägend gewesen. „Egal wie turbulent es im politischen Betrieb zuging: Theo Waigel blieb immer Mensch und sah in seinem Gegenüber stets den Mitmenschen“, so Köhler.
Die Urkunde zur Verleihung der Ehrendoktorwürde übergab Prof. Dr. Wolfgang Schultze, Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät: „Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Augsburg würdigt mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde das lebenslange Wirken von Waigel an der Schnittstelle von Praxis in Politik und Wirtschaft einerseits und Wissenschaft andererseits“. Waigel beeindrucke mit seinem Lebenswerk im Bereich der Volkswirtschaftslehre ebenso wie in der Betriebswirtschaftslehre.
Theo Waigel nimmt Ehrendoktorwürde entgegen
„Die Ehrenpromotion der Universität Augsburg erfüllt mich mit dankbarer Freude“, sagte Waigel. „Sie ist meine Heimatuniversität. Gerne hätte ich dort studiert, wenn dies 1959 möglich gewesen wäre. Über fünf Jahrzehnte durfte ich die stolze Entwicklung dieser Institution verfolgen, von 1985 bis 2019 im Kuratorium. In dieser Zeit hat sich die Augsburger Universität nationales und internationales Ansehen erworben und war sich ihrer regionalen Verantwortung in Schwaben bewusst. Ich wünsche den Studierenden und Lehrenden weiterhin eine gelingende Zeit an der Universität in Augsburg.“
Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, Präsidentin der Universität Augsburg, gehörte neben Wissenschaftsminister Markus Blume und Oberbürgermeisterin Eva Weber zu den ersten Gratulanten: „Theo Waigel ist ein international anerkannter Wirtschafts- und Währungsexperte, der immer auch seiner Region Schwaben, der Stadt und in ganz besonderem Maße der Universität Augsburg verbunden war und ist.“, hebt sie hervor. Die Universitätspräsidentin verwies unter anderem auf die langjährige Mitgliedschaft im Kuratorium der Universität Augsburg, dessen Vorsitzender Waigel ebenfalls war. Als Mitglied im Kuratorium der Kurt und Felicitas Viermetz-Stiftung trägt Dr. Theo Waigel bis heute dazu bei, dass Projekte in der Region und insbesondere auch an der Universität durch die Stiftung gefördert werden.
Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, begleitete den Festakt mit einem Grußwort und gratulierte: "Aus Mister Euro wird Doktor Euro! Theo Waigel hat deutsche und europäische Geschichte geschrieben. Sein Lebenswerk gilt dem friedlichen Europa. Dank ihm haben wir eine gemeinsame und stabile Währung, die uns stärkt und verbindet. Als Freund der Wissenschaft, der auf die Kraft der Argumente setzt, hat er stets die Stimme für Rationalität erhoben. Ein großes Vergelt's Gott an einen echten 'Weltbürger Bayerns' und herzlichen Glückwunsch zur Ehrendoktorwürde der Universität Augsburg!"
Theo Waigels komplette Dankesrede
Dr. Theodor Waigel blickt auf ein beeindruckendes Lebenswerk zurück, das insbesondere durch sein Wirken für Europa und die Bundesrepublik Deutschland im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik und ein wechselseitig befruchtendes Verhältnis zwischen Politik und Wissenschaft geprägt ist. Er hat einerseits Argumente aus der Wissenschaft aufgegriffen und im Rahmen des politisch Machbaren umgesetzt und andererseits vonseiten der Politik der Wissenschaft Impulse, Analysen und Fragestellungen geliefert, die zur Weiterentwicklung theoretischer Überlegungen von hoher Bedeutung waren. Sowohl bei der deutschen Wiedervereinigung als auch bei der Errichtung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion war Waigel einer der wichtigsten politischen Akteure. Beide Integrationsvorhaben erforderten grundlegend durchdachte und dennoch wagemutige Schritte mit gravierenden wirtschaftlichen und nicht zuletzt außenwirtschaftlichen Implikationen.
In der Zeit nach dem Ausscheiden aus der Politik engagierte sich Waigel nachhaltig für Compliance bei deutschen Unternehmen. Sein Sachverstand und seine hohe Integrität gelten Unternehmen und Behörden als Garanten dafür, dass aufgetretene Compliance-Probleme gelöst und dauerhaft Strukturen und eine Kultur zur Vermeidung solchen Fehlverhaltens geschaffen werden.
„Europafunken“ – gewidmet Theo Waigel
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung im Goldenen Saal durch das Ensemble CelloPassionato des Leopold-Mozart-Zentrum (LMZ) unter der Leitung von Prof. Julius Berger (mit Prof. Hyun-Jung Berger, Edward King, Chloe Brooks, Philip Heide, Malwina Jakubowska, Friederike Schubert und Minjae Sul). Unter anderem wurde ein eigens für Theo Waigel komponiertes Stück von Monika Kerer mit dem Namen „Europafunken“ uraufgeführt.
Bildunterschrift Fotomontage:
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Augsburg hat dem Bundesminister der Finanzen a. D. Dr. Theo Waigel in einem Festakt im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses die akademische Würde eines Ehrendoktors verliehen. Über 400 ranghohe Gäste waren geladen, darunter auch der langjährige bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller. Unsere Fotos zeigen (oben von links/von links): Die Präsidentin der Universität Augsburg, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, den Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Wolfgang Schulze, den Ehrendoktor Dr. Dr. rer. pol. h. c. Theo Waigel, den ehemaligen Dekan der wissenschaftlichen Fakultät, Vizepräsident Prof. Dr. Peter Welzel, den früheren Bundespräsidenten a. D. Prof., Dr. Horst Köhler. Die Bilder daneben zeigen die Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg, Eva Weber, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel sowie den Laudator Prof. Dr. Horst Köhler.
Das Foto unten (ganz links) zeigt den in Augsburg ausgezeichneten ehemaligen Bundesminister der Finanzen, Dr. Theo Waigel. Das Foto daneben zeigt (von links): Dr. Horst Köhler, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, Dr. Theo Waigel, Prof. Dr. Wolfgang Schulze sowie den bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume. Das dritte Bild von links zeigt (von links): Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, Prof. Dr. Wolfgang Schulze, Dr. Irene Epple-Waigel, Dr. Theo Waigel, Prof. Dr. Peter Welzel, Eva Luise Köhler sowie deren Ehemann, Laudator Bundespräsident Horst Köhler. Das Foto unten rechts zeigt (von links): Horst Köhler bei seiner Laudatio sowie rechts vorne in der Reihe (von links) die Gäste: Finanzminister a. D. von Waldenfels, Finanzminister Dr. Kurt Faltlhauser, Finanzminister a. D. Erwin Huber, Landwirtschaftsminister a. D. Josef Miller, Bundestagsvizepräsident a. D. Eduard Oswald, Landtagsabgeordneter Robert Brannekämper sowie ganz rechts Bischof Dr. Bertram Meier. Fotos: Universität Augsburg/Montage: privat
Die geladenen Gäste zeigten sich begeistert von der Um- und Neugestaltung, die 2,2 Millionen Euro gekostet hat. In die Sanierung und Renovierung ist auch ein umfassendes interaktives und barrierefreies Konzept integriert: An verschiedenen Stationen können sich Gäste jetzt über das Leben in der Unterallgäuer Abtei informieren, in der seit 764 Mönche leben, Menschen mit Handicap haben erstmals die Möglichkeit, das Museum mit einem Aufzug zu erreichen.
„Die Umgestaltung des Klostermuseums in Ottobeuren ist ein Leuchtturm in der schwäbischen Museumslandschaft und eine Attraktion, die sowohl Gäste als auch Einheimische neugierig macht und begeistert. Auch die Erholungssuchenden im Allgäu sowie Besucher aus dem In- und Ausland erfahren, wie die Klöster in Bayern das Leben geprägt, die Wissenschaft gefördert und Kultur entwickelt haben“, sagte Josef Miller unter anderem in seiner Ansprache.
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Dass Besucher jetzt auch die barocke Klosterbibliothek betreten dürfen, hob Miller besonders hervor: „Mit der Klosterbibliothek, in die man bisher nur durch ein Gitter reinschauen durfte, dem Theatersaal und mit dem noch nicht abschließend renovierten Kaisersaal wurden absolute Highlights in die Museumslandschaft eingebunden. Das Benediktinerkloster in Ottobeuren macht die Türen weit auf und öffnet sich für Menschen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche leben oder nicht mehr so viel mit der Religion zu tun haben“, lobte Miller.
Der langjährige bayerische Landwirtschaftsminister (1998 – 2008) dankte in seiner Rede ganz besonders Herrn Abt Johannes Schaber, Herrn Museumsdirektor Tobias Heim und dem Vorsitzenden der Freunde der Benediktinerabtei, Herrn Markus Brehm, stellvertretend für alle Beteiligten, angefangen von der Konzeption bis zur Ausführung für ihr hohes Engagement beim Klostermuseum.
Bildunterschrift:
Das Klostermuseum Ottobeuren hat nach einer langen Umgestaltung und Modernisierung wieder seine Türen für die Öffentlichkeit geöffnet. Unser Foto entstand beim Festakt zur Eröffnung und zeigt (von links): Abt Johannes Schaber OSB, Bürgermeister German Fries von Ottobeuren, Staatsminister a. D. Josef Miller, Vorsitzender der Freunde der Benediktinerabtei Markus Brehm, Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Kuramtsdirektor Ottobeuren, Peter Kraus. Foto: Ralf Lienert
Günz. Zahlreiche Josefs, Gönner der Josefs, Sepps, Finnis und Josefinen sowie viele weitere Menschen aus der Region nahmen am traditionellen Josefstag im Westerheimer Ortsteil Günz teil. Der Festtag des Heiligen Josef wurde in der Günzer Pfarrkirche und im Anschluss im Gasthaus Laupheimer gefeiert und musikalisch begleitet vom Allgäuer Bauernchor, dem Männergesangverein Erkheim und der Westerheimer „Zigeunerkapelle“. Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Josef Nowak zelebriert. Nach dem Festgottesdienst geleitete Organisator Josef Merk mit seinen Musikern den Festzug zum Laupheimer Stadel.
Sehr angetan von der großen Resonanz zeigte sich Staatsminister a.D. Josef Miller, der Schirmherr der Veranstaltung war. „Der Josefstag in Günz an der Günz ist mit 500 Teilnehmern die größte Namenstagfeier überhaupt. Ich kenne jedenfalls keine Namenstagfeier, bei der so viele Menschen zusammenkommen. Darauf sind wir stolz und das muss auch so bleiben“, sagte Miller und fügte hinzu: „Der Josefstag ist ein ganz starkes Stück Heimat, die wir liebevoll pflegen. Je stärker die Globalisierung zunimmt und ein vereintes Europa auf Vereinheitlichung drängt, umso mehr müssen wir uns auf unsere Regionen besinnen sowie auf das, was sie ausmacht – Geschichte, Bräuche, Traditionen und Dialekte."
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In dasselbe Horn stieß Christa Bail, Bürgermeisterin der Gemeinde Westerheim: „Ich freue mich, dass die Feier des heiligen Josef bei uns so schnell und so prominent Fuß gefasst hat. Zum elften Mal nun fand der Josefstag statt und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. In unserer unsicheren Zeit geben solche Traditionen Sicherheit und vermitteln auch Werte wie Zusammenhalt, Verlässlichkeit und Gemeinsamkeit.“
Unser Foto entstand bei der Fernsehaufzeichnung in Memmingen und zeigt (von links): Katrin Albsteiger (Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm), Ilse Aigner (Präsidentin des Bayerischen Landtags), Manfred Schilder (Oberbürgermeister von Memmingen), Klaus Holetschek (Bayerischer Gesundheitsminister), Stefan Stracke (Bundestagsabgeordneter), Josef Miller (Bayerischer Landwirtschaftsminister a.D.), Mechthilde Wittmann (Bundestagsabgeordnete) und Florian Herrmann (Leiter der Bayerischen Staatskanzlei). Foto: Christa Streit/BSF
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Josef Miller verwies zudem auf eine „Interessensvertretung der umgekehrten Art“. Miller: „Es wechseln nicht Politiker in die Konzerne oder Verbände, sondern Ökolobbyisten in die Politik an vorderster Front. Entsprechend groß ist ihr Einfluss auf die Politik.“ Ferner sagte er, Deutschland dürfe keinesfalls die Souveränität bei der Versorgung von Lebensmitteln verlieren. „Als Landwirtschaftsminister war es immer mein Ziel, die bayerische Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft mit den Möglichkeiten der Politik so zu unterstützen, dass sie unter anderem die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sichert, die Schöpfung bewahrt und die natürlichen Lebensgrundlagen schützt.“
Bildunterschrift:
Der Memminger Staatsminister a.D. Josef Miller (links) war einer der Redner bei einem agrarpolitischen Seminar im Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung in Banz. Das Foto zeigt neben Miller Seminarleiterin Heidi Rackl, den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes, Roland Felßner, den ehemaligen Abgeordneten und agrarpolitischen Sprecher der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament, Albert Deß sowie Michael Hamburger, Bezirksvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft in Oberbayern. Foto: privat
Bei der Veranstaltung kam es auch zu einer Unterhaltung zwischen Söder und Josef Miller (links), der von 1998 bis 2008 Bayerischer Landwirtschaftsminister war. Beide unterhielten sich unter anderem darüber, wie sich neue Akzente in der Agrarpolitik setzen lassen. Rechts im Bild zu sehen ist die Listenkandidatin der CSU für den Bayerischen Landtag, Sonja Henle aus Babenhausen. Foto: Markus Reich

Memmingen/Vatikanstadt. An den Wahltag von Kardinal Josef Ratzinger zum Papst Benedikt den XVI. am 19. April 2005 kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich war zu dem Zeitpunkt der Nachricht über die Papstwahl zusammen mit Ministerpräsident Dr. Stoiber im Kabinettssaal der Staatskanzlei bei einem Spitzengespräch mit dem Präsidenten einschließlich dem Bezirkspräsidenten und Bezirksbäuerinnen des Bayerischen Bauernverbandes. Gegen Ende kam Innenminister Joachim Herrmann dazu, weil auch noch Themenbereiche aus seinem Ressort zur Sprache kommen sollten. Er betrat den Kabinettssaal mit der Nachricht: „Im Vatikan steigt weißer Rauch auf“. Kurz darauf öffnete die Ministerialdirektorin der Staatskanzlei, Karolina Gernbauer, die Türe, blieb auf der Türschwelle stehen und sagte „Ratzinger“ sonst nichts, drehte sich um und war weg. Es brach bei den Teilnehmern sofort großer Jubel aus. Er reichte von freudestrahlenden Gesichtern und Begleitworten, wie großartig und einmalig, bis hin zu lautem Klatschen. Auch manche Freudenträne wurde weggewischt. Stoiber sagte: „Führe Du die Gespräche weiter und bald zu Ende“. Ich sagte ihm, jetzt kannst Du in den nächsten Tagen nach Rom zur Einführung des Papstes aus Bayern fahren. Worauf er antwortete: „Ich darf jetzt eine Presseerklärung zur Papstwahl abgeben. Das fällt mir nicht schwer.“
Amtseinführung von Papst Benedikt dem XVI. am 24. April 2005 in Rom:
Ich dachte nicht im Entferntesten daran, dass ich bei der Einführung des bayerischen Papstes dabei sein werde. Nach 500 Jahren erstmals wieder ein Deutscher als Papst und dazu einer aus Bayern. Um ca. 3.30 Uhr startete am 24. April von München ein Flieger mit einer bayerischen Abordnung nach Rom. Am Flughafen Fiumicino parkten bereits viele Regierungsmaschinen mit z Teil Begleitflugzeugen, so z.B. die Airforc one des amerikanischen Präsidenten sowie Flugzeuge aus allen Erdteilen dieser Welt. Mit einer Eskorte, bestehend aus Polizeifahrzeugen und Polizisten mit Motorrädern in der Anzahl je nach Bedeutung des Landes wurden die Teilnehmer in die Stadt begleitet. Dies alles brauchte Zeit. Deshalb flogen die Flugzeuge auch während der Nacht nach Rom. Im ersten Block der Ehrengäste war bei der Amtseinführung auf dem Petersplatz Bundespräsident Dr. Köhler mit seiner Frau und Bundeskanzler Schröder mit seiner Frau. An den Hautfarben und Gesichtsausdrücken der politischen Repräsentanten bekam ich einen Eindruck, was Weltkirche bedeutet. Es waren Vertreter von Staaten aus allen Kontinenten anwesend. Die Bayerische Abordnung war im zweiten Block. Ich saß neben dem Evangelischen Landesbischof Friedrich. Die Einführungsfeier wurde zusätzlich über Großbildschirme übertragen. Mir ist dabei aufgefallen, dass beim neuen Papst Benedikt beim Schritt aus dem Petersdom auf den Petersplatz sich sein Gesichtsausdruck für einen Moment veränderte. Ich hatte den Eindruck, dass ihm, nachdem er die große Menschenansammlung sah, bewusst wurde was auf ihn zukommen würde. In dem Gasthaus, zu dem wir zum Mittagessen fuhren, warteten wir mehrere Stunden bis unser Rückflug am späten Nachmittag an der Reihe war. Diesen Tag und die „Benedetto“-Jubelgesänge vor allem von den zahlreichen Jugendlichen, werde ich nie vergessen.
Besuch beim Jugendtag in Köln auf dem Maienfeld:
Ich verfolgte die Auftritte des neuen Papstes im Fernsehen und in den Printmedien. Eine solch große Anzahl von jungen Menschen wie am Weltjugendtag auf dem Maienfeld in Köln hat es vorher noch nicht gegeben. Mehr als eine Million junge Menschen kamen zu diesem Weltjugendtag und waren begeistert. Sie übernachteten teils auf freiem Feld, weil diese große Anzahl von Menschen anderswo nicht untergebracht werden konnte. Dem Papst schlugen die Herzen der Jugend entgegen, er löste eine Euphorie aus, was so von niemandem erwartet wurde.
Kabinett und Landtagsfraktion am 3. November 2005 beim Papst in Rom:
Ich traf den Papst bei einer Privataudienz mit dem Kabinett und der CSU-Landtagsfraktion in Rom bereits am 3. November 2005, bei der wir etwas länger miteinander reden konnten. Er fragte mich, was man tun kann, um den Hunger in der Welt zu beseitigen. Ich sagte ihm u. a., die Nahrungsmittelproduktion in den Entwicklungsländern sei unter oftmals schwierigen klimatischen Voraussetzungen zu verbessern. Die meisten Erfahrungen dazu haben die Israelis. Zudem gibt es große Reserven beim Getreide in Russland und in der Ukraine. An der Vorratshaltung von Getreide, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland erfolgt, sollten sich auch andere Länder ein Beispiel nehmen, um in Notlagen anderer Länder dort helfen zu können.
Besuch in seiner bayerischen Heimat im September 2006:
Seine erste offizielle Reise nach Deutschland galt dem Papst in seinem Heimatland Bayern. Der Papst, die Menschen und das Wetter strahlten um die Wette. Am Marienplatz mit der Mariensäule warteten die Bundeskanzlerin Angela Merkel und das gesamte bayerischen Kabinett in einem Zelt auf seine Ankunft. Der Evangelische Landesbischof Friedrich durfte den Papst ebenso begrüßen wie viele andere. Man spürte, dass sich der Papst hier wohlfühlte. Seine Heimat hat ihn geprägt. Papst Benedikt galt als weltoffen, ist in seinem Innersten aber immer ein Bayer geblieben. Er strahlte Herzlichkeit aus. Es kam nicht der ehemalige Professor oder Kurienkardinal, sondern ein menschenzugewandter zwar feinsinnig, aber überaus freundlicher und gelöster Papst, der auf die Menschen zuging. Er teilte die Freude, die für viele in bleibender Erinnerung blieb, wo immer er hinkam. Dies war so in Altötting, dem Zentrum bayerischer Frömmigkeit und auch an seinen Geburtsort Markl bzw. in Pentling bei Regensburg, das er sich für seinen Lebensabend reserviert hatte. Bei seinem Aufenthalt in München hatten die bayerischen Kabinettsmitglieder die Gelegenheit mit dem Papst zu sprechen. Bei mir erkundigte er sich wie es den Bauern geht und betonte, dass diese ganz wichtig seien für eine sichere Ernährung und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen sowie unserer Kulturlandschaft. Im Kabinett wurde das Besuchsprogramm besprochen, bei dem sich auch das Bundespräsidialamt zuständig fühlte und z. B. das Spalier der Gebirgsschützen und Trachtenverbände vor der Residenz nicht zulassen wollte. Der Papst sollte unmittelbar vor die Residenz gefahren werden. Wir konnten uns sicher sein, dass er den Willkommensgruß mit dem Spalier nicht abschlagen würde, sondern sich dabei ganz eng mit seiner Heimat verbunden fühlen würde. Er freute sich über die Begrüßung mit der Bayernhymne nach der Nationalhymne. Letztere wollte das Bundesprotokoll nicht zulassen, weil es in anderen Bundesländern keine eigene Landeshymne gibt.
Der Papst musste das mitbekommen haben, weil er bei seinem Abschied darauf verwies, dass die Bayernhymne als einzige Hymne auf dieser Welt ein Gebet sei und er sich besonders gefreut habe, dass sie gespielt wurde. Er verabschiedete sich mit der Bemerkung, dass er den Bürgerinnen und Bürgern Bayerns alles Gute wünsche und dass er hoffe, einige wieder zu treffen in Rom. Wenn er aber wieder nach Deutschland kommen sollte, dann nicht in München, sondern in der Bundeshauptstadt Berlin oder in anderen Bundesländern. Ich hatte danach keine direkten Beziehungen mehr, verfolgte aber seine Aktivitäten und Probleme, die er sich selbst in seinem Alter nicht mehr zutraute. Deshalb war sein Beschluss aus Altersgründen sein Amt niederzulegen, wie das in der Geschichte der Päpste zuvor erst einmal erfolgte, absolut richtig. Sein ganzes Leben hat Papst Benedikt der Vermittlung des christlichen Glaubens und der christlichen Werte gewidmet. Mich verbindet mit dem Papst Benedikt unsere gemeinsame Herkunft aus einfachen Verhältnissen. Er hat sich auf seinen vielen Auslandsreisen für den Frieden, für den Dialog der Religionen und für die Bewahrung der Schöpfung ausgesprochen.
Nachdem bereits ab 1975 vom Schützen- und Fußballverein organisierte Wandertage stattgefunden hatten, wurde 1991 der Wander- und Radfahrverein wieder gegründet. An der Spitze stand Johann Seitel, sein Stellvertreter wurde Johann Schiefele. Beide sind bis heute im Amt. Von 1992 bis 2016 wurden ohne Unterbrechung Volksradfahren durchgeführt, 1996 auch wieder eine neue Standarte geweiht. Die alte Standarte von 1910 wurde 2018 auf einem Dachboden gefunden, anschließend renoviert und wird heute geweiht.
Staatsminister a.D. Josef Miller bezeichnete Johann Seitel bei seiner Rede als den „personifizierten Wander- und Radfahrerverein in Niederrieden“. Seit der Neugründung 1991 organisiere Seitel mit Stellvertreter Schiefele sowie vielen Helferinnen und Helfern den alljährlichen Wandertag. „Dieser Wandertag ist weit über den Landkreis und Schwaben hinaus bekannt und sehr geschätzt“, sagte Miller.
Josef Millers Rede
Die Wandertage am Vatertag in Niederrieden haben sich im Laufe der Zeit einen sehr guten Ruf erworben. In Spitzenzeiten kamen mehr als 1000 Teilnehmer. Zuletzt 2019 waren es 500 Teilnehmer aus Schwaben, Baden-Württemberg, der Schweiz und Österreich. Geschätzt und gelobt wird immer wieder die Organisation, die landschaftlich schöne Wanderstrecke sowie die gute Verpflegung.
Bildunterschrift: Die Fotos (oben) zeigen die Fahnenabordnung des Schützenvereins Niederrieden sowie den Musikverein vorneweg auf dem Weg zur Kirche. Dahinter Mitglieder des Wander- und Radvereins, des Gemeinderats, heimische Politiker und weitere Gönner. Auf dem Foto daneben ist Staatsminister a.D. Josef Miller, der Unterallgäuer Landrat Alex Eder, Niederriedens Bürgermeister Michael Büchler sowie Mitglieder des Gemeinderates zu sehen. Das Bild unten links zeigt Pfarrer Josef Nowak mit den Ministranten und Mitgliedern des Wander- und Radfahrvereins Niederrieden. Das Foto unten rechts zeigt Josef Miller bei der Geschenkübergabe. Rechts im Bild ist der Vorsitzende des RSV Eisenburg, Johann Seitel, zu sehen, links der zweite RSV-Vorsitzende Johann Schiefele. Der Verein steht Pate für die Standartweihe. Fotos: Hans Fickler
Das Besondere am Festival ist der Dreiklang: Interpreten von Weltrang, spannende neue Entdeckungen und kulturelle Bildung. Die Dichte der Weltstars beim Festival der Nationen 2022 war kaum noch zu übertreffen. Hinzu kamen die familiäre Atmosphäre und der enge Kontakt zwischen Künstlern und Publikum. „Es war demzufolge kein Wunder, dass jeder Festivalabend mit Beifallsstürmen endete“, zeigte sich Josef Miller angetan.
Eine große Überraschung war zweifelsohne Emmanuel Tjeknavorian: Der junge österreichische Geiger und Dirigent begeisterte mit seinem starken Konzertdebüt in der Kneippstadt. Das Förderprojekt mit Kindern und Jugendlichen erreichte auch dieses Mal mit 2.500 Teilnehmern wieder einen neuen Rekord. Das Konzert des Jugendorchesters des Verbandes der Bayerischen Wirtschaft mit der renommierten Geigerin Julia Fischer war ein Festivalhöhepunkt. Es begeisterte nicht nur das Publikum, sondern auch die teilnehmenden Jungmusiker selber.
Eines steht Josef Miller zufolge bereits seit geraumer Zeit fest: „Bad Wörishofen hat sich zu einen Spitzenplatz unter den Festivalorten erobert. Auch 2023 kommt wieder die Weltelite in die Kneippstadt. Ein Höhepunkt wird sicher das Galakonzert mit der Sängerin Diana Damrau werden, die in Günzburg geboren und aufgewachsen ist. Als Vorsitzender des Fördervereins gilt mein Dank den Gebrüdern Roch, allen Sponsoren und Mitgliedern des Fördervereins sowie den Konzertbesuchern, die von den Weltstars und der einzigartigen Festivalatmosphäre begeistert sind“, so Miller.
Das Festival der Nationen verdankt seinen Ursprung und die Entwicklung den Gebrüdern Winfried und Werner Roch, ohne die es das Festival nicht geben würde. Die Brüder Roch ermöglichen es, dass Künstler von Weltrang in Bad Wörishofen auftreten. Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg leisten auch die schwäbischen Unternehmerinnen und Unternehmer mit ihrer Unterstützung.
Bildunterschrift: Beim „Festival der Nationen“ in Bad Wörishofen begeistern musikalische Weltstars jedes Jahr aufs Neue die Konzertbesucher – so auch 2022. Unsere Fotomontage zeigt die Programme der vergangenen vier Jahre, das Programm für 2023 (unten links) sowie auf dem Bild unten rechts die Geigen-Virtuosin Julia Fischer gemeinsam mit Staatsminister a.D. Josef Miller, der Vorsitzender des Fördervereins ist.





