Unser Foto entstand bei der Fernsehaufzeichnung in Memmingen und zeigt (von links): Katrin Albsteiger (Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm), Ilse Aigner (Präsidentin des Bayerischen Landtags), Manfred Schilder (Oberbürgermeister von Memmingen), Klaus Holetschek (Bayerischer Gesundheitsminister), Stefan Stracke (Bundestagsabgeordneter), Josef Miller (Bayerischer Landwirtschaftsminister a.D.), Mechthilde Wittmann (Bundestagsabgeordnete) und Florian Herrmann (Leiter der Bayerischen Staatskanzlei). Foto: Christa Streit/BSF
Josef Millers ganze Rede lesen
Josef Miller verwies zudem auf eine „Interessensvertretung der umgekehrten Art“. Miller: „Es wechseln nicht Politiker in die Konzerne oder Verbände, sondern Ökolobbyisten in die Politik an vorderster Front. Entsprechend groß ist ihr Einfluss auf die Politik.“ Ferner sagte er, Deutschland dürfe keinesfalls die Souveränität bei der Versorgung von Lebensmitteln verlieren. „Als Landwirtschaftsminister war es immer mein Ziel, die bayerische Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft mit den Möglichkeiten der Politik so zu unterstützen, dass sie unter anderem die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sichert, die Schöpfung bewahrt und die natürlichen Lebensgrundlagen schützt.“
Bildunterschrift:
Der Memminger Staatsminister a.D. Josef Miller (links) war einer der Redner bei einem agrarpolitischen Seminar im Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung in Banz. Das Foto zeigt neben Miller Seminarleiterin Heidi Rackl, den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes, Roland Felßner, den ehemaligen Abgeordneten und agrarpolitischen Sprecher der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament, Albert Deß sowie Michael Hamburger, Bezirksvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft in Oberbayern. Foto: privat
Bei der Veranstaltung kam es auch zu einer Unterhaltung zwischen Söder und Josef Miller (links), der von 1998 bis 2008 Bayerischer Landwirtschaftsminister war. Beide unterhielten sich unter anderem darüber, wie sich neue Akzente in der Agrarpolitik setzen lassen. Rechts im Bild zu sehen ist die Listenkandidatin der CSU für den Bayerischen Landtag, Sonja Henle aus Babenhausen. Foto: Markus Reich
Memmingen/Vatikanstadt. An den Wahltag von Kardinal Josef Ratzinger zum Papst Benedikt den XVI. am 19. April 2005 kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich war zu dem Zeitpunkt der Nachricht über die Papstwahl zusammen mit Ministerpräsident Dr. Stoiber im Kabinettssaal der Staatskanzlei bei einem Spitzengespräch mit dem Präsidenten einschließlich dem Bezirkspräsidenten und Bezirksbäuerinnen des Bayerischen Bauernverbandes. Gegen Ende kam Innenminister Joachim Herrmann dazu, weil auch noch Themenbereiche aus seinem Ressort zur Sprache kommen sollten. Er betrat den Kabinettssaal mit der Nachricht: „Im Vatikan steigt weißer Rauch auf“. Kurz darauf öffnete die Ministerialdirektorin der Staatskanzlei, Karolina Gernbauer, die Türe, blieb auf der Türschwelle stehen und sagte „Ratzinger“ sonst nichts, drehte sich um und war weg. Es brach bei den Teilnehmern sofort großer Jubel aus. Er reichte von freudestrahlenden Gesichtern und Begleitworten, wie großartig und einmalig, bis hin zu lautem Klatschen. Auch manche Freudenträne wurde weggewischt. Stoiber sagte: „Führe Du die Gespräche weiter und bald zu Ende“. Ich sagte ihm, jetzt kannst Du in den nächsten Tagen nach Rom zur Einführung des Papstes aus Bayern fahren. Worauf er antwortete: „Ich darf jetzt eine Presseerklärung zur Papstwahl abgeben. Das fällt mir nicht schwer.“
Amtseinführung von Papst Benedikt dem XVI. am 24. April 2005 in Rom:
Ich dachte nicht im Entferntesten daran, dass ich bei der Einführung des bayerischen Papstes dabei sein werde. Nach 500 Jahren erstmals wieder ein Deutscher als Papst und dazu einer aus Bayern. Um ca. 3.30 Uhr startete am 24. April von München ein Flieger mit einer bayerischen Abordnung nach Rom. Am Flughafen Fiumicino parkten bereits viele Regierungsmaschinen mit z Teil Begleitflugzeugen, so z.B. die Airforc one des amerikanischen Präsidenten sowie Flugzeuge aus allen Erdteilen dieser Welt. Mit einer Eskorte, bestehend aus Polizeifahrzeugen und Polizisten mit Motorrädern in der Anzahl je nach Bedeutung des Landes wurden die Teilnehmer in die Stadt begleitet. Dies alles brauchte Zeit. Deshalb flogen die Flugzeuge auch während der Nacht nach Rom. Im ersten Block der Ehrengäste war bei der Amtseinführung auf dem Petersplatz Bundespräsident Dr. Köhler mit seiner Frau und Bundeskanzler Schröder mit seiner Frau. An den Hautfarben und Gesichtsausdrücken der politischen Repräsentanten bekam ich einen Eindruck, was Weltkirche bedeutet. Es waren Vertreter von Staaten aus allen Kontinenten anwesend. Die Bayerische Abordnung war im zweiten Block. Ich saß neben dem Evangelischen Landesbischof Friedrich. Die Einführungsfeier wurde zusätzlich über Großbildschirme übertragen. Mir ist dabei aufgefallen, dass beim neuen Papst Benedikt beim Schritt aus dem Petersdom auf den Petersplatz sich sein Gesichtsausdruck für einen Moment veränderte. Ich hatte den Eindruck, dass ihm, nachdem er die große Menschenansammlung sah, bewusst wurde was auf ihn zukommen würde. In dem Gasthaus, zu dem wir zum Mittagessen fuhren, warteten wir mehrere Stunden bis unser Rückflug am späten Nachmittag an der Reihe war. Diesen Tag und die „Benedetto“-Jubelgesänge vor allem von den zahlreichen Jugendlichen, werde ich nie vergessen.
Besuch beim Jugendtag in Köln auf dem Maienfeld:
Ich verfolgte die Auftritte des neuen Papstes im Fernsehen und in den Printmedien. Eine solch große Anzahl von jungen Menschen wie am Weltjugendtag auf dem Maienfeld in Köln hat es vorher noch nicht gegeben. Mehr als eine Million junge Menschen kamen zu diesem Weltjugendtag und waren begeistert. Sie übernachteten teils auf freiem Feld, weil diese große Anzahl von Menschen anderswo nicht untergebracht werden konnte. Dem Papst schlugen die Herzen der Jugend entgegen, er löste eine Euphorie aus, was so von niemandem erwartet wurde.
Kabinett und Landtagsfraktion am 3. November 2005 beim Papst in Rom:
Ich traf den Papst bei einer Privataudienz mit dem Kabinett und der CSU-Landtagsfraktion in Rom bereits am 3. November 2005, bei der wir etwas länger miteinander reden konnten. Er fragte mich, was man tun kann, um den Hunger in der Welt zu beseitigen. Ich sagte ihm u. a., die Nahrungsmittelproduktion in den Entwicklungsländern sei unter oftmals schwierigen klimatischen Voraussetzungen zu verbessern. Die meisten Erfahrungen dazu haben die Israelis. Zudem gibt es große Reserven beim Getreide in Russland und in der Ukraine. An der Vorratshaltung von Getreide, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland erfolgt, sollten sich auch andere Länder ein Beispiel nehmen, um in Notlagen anderer Länder dort helfen zu können.
Besuch in seiner bayerischen Heimat im September 2006:
Seine erste offizielle Reise nach Deutschland galt dem Papst in seinem Heimatland Bayern. Der Papst, die Menschen und das Wetter strahlten um die Wette. Am Marienplatz mit der Mariensäule warteten die Bundeskanzlerin Angela Merkel und das gesamte bayerischen Kabinett in einem Zelt auf seine Ankunft. Der Evangelische Landesbischof Friedrich durfte den Papst ebenso begrüßen wie viele andere. Man spürte, dass sich der Papst hier wohlfühlte. Seine Heimat hat ihn geprägt. Papst Benedikt galt als weltoffen, ist in seinem Innersten aber immer ein Bayer geblieben. Er strahlte Herzlichkeit aus. Es kam nicht der ehemalige Professor oder Kurienkardinal, sondern ein menschenzugewandter zwar feinsinnig, aber überaus freundlicher und gelöster Papst, der auf die Menschen zuging. Er teilte die Freude, die für viele in bleibender Erinnerung blieb, wo immer er hinkam. Dies war so in Altötting, dem Zentrum bayerischer Frömmigkeit und auch an seinen Geburtsort Markl bzw. in Pentling bei Regensburg, das er sich für seinen Lebensabend reserviert hatte. Bei seinem Aufenthalt in München hatten die bayerischen Kabinettsmitglieder die Gelegenheit mit dem Papst zu sprechen. Bei mir erkundigte er sich wie es den Bauern geht und betonte, dass diese ganz wichtig seien für eine sichere Ernährung und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen sowie unserer Kulturlandschaft. Im Kabinett wurde das Besuchsprogramm besprochen, bei dem sich auch das Bundespräsidialamt zuständig fühlte und z. B. das Spalier der Gebirgsschützen und Trachtenverbände vor der Residenz nicht zulassen wollte. Der Papst sollte unmittelbar vor die Residenz gefahren werden. Wir konnten uns sicher sein, dass er den Willkommensgruß mit dem Spalier nicht abschlagen würde, sondern sich dabei ganz eng mit seiner Heimat verbunden fühlen würde. Er freute sich über die Begrüßung mit der Bayernhymne nach der Nationalhymne. Letztere wollte das Bundesprotokoll nicht zulassen, weil es in anderen Bundesländern keine eigene Landeshymne gibt.
Der Papst musste das mitbekommen haben, weil er bei seinem Abschied darauf verwies, dass die Bayernhymne als einzige Hymne auf dieser Welt ein Gebet sei und er sich besonders gefreut habe, dass sie gespielt wurde. Er verabschiedete sich mit der Bemerkung, dass er den Bürgerinnen und Bürgern Bayerns alles Gute wünsche und dass er hoffe, einige wieder zu treffen in Rom. Wenn er aber wieder nach Deutschland kommen sollte, dann nicht in München, sondern in der Bundeshauptstadt Berlin oder in anderen Bundesländern. Ich hatte danach keine direkten Beziehungen mehr, verfolgte aber seine Aktivitäten und Probleme, die er sich selbst in seinem Alter nicht mehr zutraute. Deshalb war sein Beschluss aus Altersgründen sein Amt niederzulegen, wie das in der Geschichte der Päpste zuvor erst einmal erfolgte, absolut richtig. Sein ganzes Leben hat Papst Benedikt der Vermittlung des christlichen Glaubens und der christlichen Werte gewidmet. Mich verbindet mit dem Papst Benedikt unsere gemeinsame Herkunft aus einfachen Verhältnissen. Er hat sich auf seinen vielen Auslandsreisen für den Frieden, für den Dialog der Religionen und für die Bewahrung der Schöpfung ausgesprochen.
Nachdem bereits ab 1975 vom Schützen- und Fußballverein organisierte Wandertage stattgefunden hatten, wurde 1991 der Wander- und Radfahrverein wieder gegründet. An der Spitze stand Johann Seitel, sein Stellvertreter wurde Johann Schiefele. Beide sind bis heute im Amt. Von 1992 bis 2016 wurden ohne Unterbrechung Volksradfahren durchgeführt, 1996 auch wieder eine neue Standarte geweiht. Die alte Standarte von 1910 wurde 2018 auf einem Dachboden gefunden, anschließend renoviert und wird heute geweiht.
Staatsminister a.D. Josef Miller bezeichnete Johann Seitel bei seiner Rede als den „personifizierten Wander- und Radfahrerverein in Niederrieden“. Seit der Neugründung 1991 organisiere Seitel mit Stellvertreter Schiefele sowie vielen Helferinnen und Helfern den alljährlichen Wandertag. „Dieser Wandertag ist weit über den Landkreis und Schwaben hinaus bekannt und sehr geschätzt“, sagte Miller.
Josef Millers Rede
Die Wandertage am Vatertag in Niederrieden haben sich im Laufe der Zeit einen sehr guten Ruf erworben. In Spitzenzeiten kamen mehr als 1000 Teilnehmer. Zuletzt 2019 waren es 500 Teilnehmer aus Schwaben, Baden-Württemberg, der Schweiz und Österreich. Geschätzt und gelobt wird immer wieder die Organisation, die landschaftlich schöne Wanderstrecke sowie die gute Verpflegung.
Bildunterschrift: Die Fotos (oben) zeigen die Fahnenabordnung des Schützenvereins Niederrieden sowie den Musikverein vorneweg auf dem Weg zur Kirche. Dahinter Mitglieder des Wander- und Radvereins, des Gemeinderats, heimische Politiker und weitere Gönner. Auf dem Foto daneben ist Staatsminister a.D. Josef Miller, der Unterallgäuer Landrat Alex Eder, Niederriedens Bürgermeister Michael Büchler sowie Mitglieder des Gemeinderates zu sehen. Das Bild unten links zeigt Pfarrer Josef Nowak mit den Ministranten und Mitgliedern des Wander- und Radfahrvereins Niederrieden. Das Foto unten rechts zeigt Josef Miller bei der Geschenkübergabe. Rechts im Bild ist der Vorsitzende des RSV Eisenburg, Johann Seitel, zu sehen, links der zweite RSV-Vorsitzende Johann Schiefele. Der Verein steht Pate für die Standartweihe. Fotos: Hans Fickler
Das Besondere am Festival ist der Dreiklang: Interpreten von Weltrang, spannende neue Entdeckungen und kulturelle Bildung. Die Dichte der Weltstars beim Festival der Nationen 2022 war kaum noch zu übertreffen. Hinzu kamen die familiäre Atmosphäre und der enge Kontakt zwischen Künstlern und Publikum. „Es war demzufolge kein Wunder, dass jeder Festivalabend mit Beifallsstürmen endete“, zeigte sich Josef Miller angetan.
Eine große Überraschung war zweifelsohne Emmanuel Tjeknavorian: Der junge österreichische Geiger und Dirigent begeisterte mit seinem starken Konzertdebüt in der Kneippstadt. Das Förderprojekt mit Kindern und Jugendlichen erreichte auch dieses Mal mit 2.500 Teilnehmern wieder einen neuen Rekord. Das Konzert des Jugendorchesters des Verbandes der Bayerischen Wirtschaft mit der renommierten Geigerin Julia Fischer war ein Festivalhöhepunkt. Es begeisterte nicht nur das Publikum, sondern auch die teilnehmenden Jungmusiker selber.
Eines steht Josef Miller zufolge bereits seit geraumer Zeit fest: „Bad Wörishofen hat sich zu einen Spitzenplatz unter den Festivalorten erobert. Auch 2023 kommt wieder die Weltelite in die Kneippstadt. Ein Höhepunkt wird sicher das Galakonzert mit der Sängerin Diana Damrau werden, die in Günzburg geboren und aufgewachsen ist. Als Vorsitzender des Fördervereins gilt mein Dank den Gebrüdern Roch, allen Sponsoren und Mitgliedern des Fördervereins sowie den Konzertbesuchern, die von den Weltstars und der einzigartigen Festivalatmosphäre begeistert sind“, so Miller.
Das Festival der Nationen verdankt seinen Ursprung und die Entwicklung den Gebrüdern Winfried und Werner Roch, ohne die es das Festival nicht geben würde. Die Brüder Roch ermöglichen es, dass Künstler von Weltrang in Bad Wörishofen auftreten. Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg leisten auch die schwäbischen Unternehmerinnen und Unternehmer mit ihrer Unterstützung.
Bildunterschrift: Beim „Festival der Nationen“ in Bad Wörishofen begeistern musikalische Weltstars jedes Jahr aufs Neue die Konzertbesucher – so auch 2022. Unsere Fotomontage zeigt die Programme der vergangenen vier Jahre, das Programm für 2023 (unten links) sowie auf dem Bild unten rechts die Geigen-Virtuosin Julia Fischer gemeinsam mit Staatsminister a.D. Josef Miller, der Vorsitzender des Fördervereins ist.
„Die Bedeutung der Moore war früher in erster Linie mit dem Arten- und Biotopschutz begründet. Durch den Klimaschutz hat deren Bedeutung stark zugenommen“, sagte der langjährige bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller, der ebenfalls an der Veranstaltung teilnahm. Miller weiter: „Die Sicherung von Mooren ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Wie die Wirkung des Moorschutzes im Ausgleich mit allen Beteiligten in Zukunft sicher geregelt werden kann, zeigt vorbildlich das Beispiel im Wasenmoos bei Erkheim. Beide Bürgermeister haben weitsichtig gehandelt, Flächen gekauft und dauerhaft gesichert – das verdient Dank und Anerkennung.“
Der Erkheimer „Glücksbaum-Pfad“ ist einer der Allgäuer „Glückswege“ und verläuft in einem Teilstück auf einem Weg, der im Zuge der Flurneuordnung Erkheim II gebaut wurde. Der rund neun Kilometer lange Rundweg beinhalte Abschnitte über freie Wiesenflächen und schattige Waldstücke und führe neben dem Wasenmoos auch zur Mariengrotte und einer Kneippanlage am Waldesrand.
Bildunterschrift: Erkheims Altbürgermeister Ignaz Heinle, der das Wasenmoos-Projekt dereinst anstieß, erhielt im Rahmen einer Veranstaltung die Ehrenbürgerwürde verliehen. Unser Foto zeigt (von links): Alex Eder (Unterallgäuer Landrat), Christian Seeberger (Bürgermeister der Gemeinde Erkheim), Ignaz Heinle, Christian Kreye (Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung, kurz ALE), der ehemalige Projektleiter Alexander Mayr (ALE), Josef Miller (Staatsminister a.D.) sowie hinter Miller Josef Rampp (ALE Schwaben). Foto: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
„Die Buche ist die häufigste Laubbaumart im Allgäu. Von Natur aus ist das Allgäu überwiegend mit Buchenmischwälder bedeckt,“ betonte Stephan Kleiner, Bereichsleiter Forsten AELF Kaufbeuren, bei seiner Begrüßung. Dass der Wettbewerb eine so große Resonanz bei der Bevölkerung findet, damit habe dennoch keiner gerechnet. „Uns haben über 100 Einsendungen mit Fotos erreicht,“ so Simon Östreicher, Bereichsleiter Forsten beim AELF Kempten, „Unser Aufruf, die Bürger sollten sich auf die Suche nach der dicksten Buche im Allgäu machen, hatte Wanderer, passionierte Naturfreunde und vom Jagdfieber gepackte Baumsucher „en masse“ in Wald und Flur getrieben,“ ergänzte der Mindelheimer Bereichsleiter, Stefan Friedrich.
Die Gewinner des Wettbewerbs wurden im Rahmen einer Preisverleihung im Grünen Zentrum Kaufbeuren von Staatsminister a.D. Josef Miller und der amtierenden Bayerische Waldkönigin Antonia Hegele verkündet. Miller, von 1998 – 2008 Bayerischer Landwirtschaftsminister lobte insbesondere die Eigentümer der alten Buchen: „Sie haben über Generationen hinweg diese Raritäten auf freiwilliger Basis erhalten. Schenken Sie bitte den Baum-Methusalems weiterhin den Platz, an dem sie stehen.“
Ferner sagte Miller: „Die Rotbuche wird als „Mutter des Waldes“ bezeichnet und in Bayern mit rund 14 Prozent der Waldfläche die häufigste Laubbaumart. Durch ihr tiefgehendes Herzwurzelsystem trotzt sie stärker dem Wind als die flachwurzelnde Fichte. Das gilt ebenfalls für die Wasserversorgung. Die Buche ist für den Umbau von Fichten- oder Kieferreinbestände hervorragend geeignet. Wir sehen an der Verjüngung der Buche auch, dass diese Bäume anpassungsfähiger sind. Als wichtiger Laubbaum leistet die Buche im Rahmen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und dem Umbau der Wälder einen essenziellen Beitrag zum Klimaschutz und zur Ökologie unserer Wälder.“ Josef Millers Rede
Die Sieger-Buche steht im Gemeindewald Halblech im Ammergebirge. Die uralte Buche, die einen Stammumfang von 669 Zentimeter hat, hat bereits viele Stürme und Winter überlebt. Trotzdem ist sie noch vital und treibt jedes Jahr wieder frische Triebe aus. Antonia Hegele, Bayerische Waldkönigin, überreichte Wettbewerbssieger Thomas Krün einen Gutschein für einen Alpenrundflug. „Ich wünsche mir angesichts dieses Wettbewerbes sehr, dass die Wertigkeit des Waldes noch tiefer ins Bewusstsein der Menschen dringt und vor allem Kinder wieder dahin geführt werden, zu erkennen, wie wichtig ein gesunder Wald ist“, sagte Waldkönigin Hegele. Der zweite Platz ging in die Gemeinde Böhen im Unterallgäu. Helmut Zettler meldete den Baum, der einen Umfang von 655 Zentimeter hat. Platz drei der dicksten Allgäuer Buchen geht mit einem Stammumfang von 589 Zentimetern in den Landkreis Oberallgäu in das Gemeindegebiet Waltenhofen. Die Buche wurde zuerst von Max Kulmus gemeldet. Den vierten Platz belegte die Buche von Markus und Hermine Müller aus Stiefenhofen. Der Baum ist 418 Zentimeter dick.
Bildunterschrift: Die Ämter für Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Kaufbeuren, Kempten und Krumbach-Mindelheim haben die dicksten Buchen im bayerischen Allgäu gekürt. Die dickste Buche steht in Halblech (Ostallgäu). Platz zwei geht in die höchstgelegene Gemeinde des Unterallgäus nach Böhen, der dritte Platz in das Oberallgäu nach Waltenhofen, Platz vier nach Stiefenhofen (Lindau). Die drei Fotos oben zeigen von links die drei erstplatzierten Bäume aus Halblech, Böhen und Waltenhofen. Die Fotos unten (von links) entstanden bei der Auszeichnungsfeier und zeigen von links die drei Erstplatzierten aus Halblech, Böhen und Waltenhofen. Das linke Bild zeigt (von links): Staatsminister a. D. Josef Miller, den Bürgermeister von Halblech, Johann Gschwill, die Bayerische Waldkönigin Antonia Hegele, Wettbewerbssieger Thomas Krün, Ann-Charlotte Schneider sowie Stephan Kleiner (Bereichsleiter Forsten AELF Kaufbeuren). Das Foto in der Mitte zeigt neben Miller und Hegele das Ehepaar Zettler sowie Dr. Stephan Friedrich (Bereichsleiter Forsten AELF Mindelheim). Das Foto rechts unten zeigt neben Miller und Hegele Max Kulmus sowie Simon Östreicher (Bereichsleiter Forsten AELF Kempten). Fotos: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren
Mit einem Ehrenspalier hießen Pikeniere den Jubilar mit Ehefrau Elisabeth Miller und den Festgästen vor dem Rathaus willkommen. Josef Miller ist Ehrenmitglied der Wallensteingruppe der Pikeniere. Oberbürgermeister Manfred Schilder ließ in seiner Begrüßung wichtige Etappen im Leben des Memminger Ehrenbürgers Revue passieren. Josef Miller stammt aus einer Landwirtschaft in Oberschöneberg. Er absolvierte eine landwirtschaftliche Lehre, machte das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und studierte Agrarwissenschaften. 1979 wurde er als Redenschreiber für Staatsminister Dr. Hans Eisenmann an das Bayerische Landwirtschaftsministerium geholt. 1985 wurde ihm die Landtagskandidatur für den Stimmkreis Memmingen angetragen. Wie Josef Miller selbst erzählt hatte, war sein bis dahin höchstes öffentliches Amt die Mitgliedschaft im Bürgerausschuss Amendingen gewesen. 1986 wurde er für den Stimmkreis Memmingen in den Landtag gewählt und blieb 27 Jahre Abgeordneter. 1990 wurde er Staatssekretär und blieb es für drei Jahre. 1994 wurde er stv. Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion. 1998 berief ihn schließlich Ministerpräsident Stoiber als Staatsminister für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in sein Kabinett. Josef Miller füllte das Amt zehn Jahre lang aus und bewältigte manche Krise. 18 Jahre gehörte er dem Memminger Stadtrat an, 23 Jahre war er Kreisvorsitzender des Memminger CSU-Kreisverbands.
„Josef Miller war einer der besten Landwirtschaftsminister, die wir hatten“, betonte Bürgermeisterin Margareta Böckh, die durch das Programm des Empfangs führte. Als einen „respektierten und anerkannten Anwalt der Bauern“ bezeichnete Klaus Holetschek, Staatsminister für Gesundheit und Pflege, den Jubilar. „Du hast tiefe Spuren hinterlassen und nicht nur in der Frage von Fördermitteln für Gebäude oder anderes, sondern Spuren in den Herzen der Menschen, die dich wertschätzen. Darauf kannst Du sehr stolz sein. Vergelt‘s Gott für dieses großartige Engagement“, würdigte Holetschek. Josef Miller sei für ihn politisches Vorbild gewesen. Er setzte sich für vieles mit großer Energie ein. Als Beispiele nannte Holetschek unter anderem den Ausbau der A96 von München nach Lindau oder die Elektrifizierung der Bahnlinie München-Lindau, über die Josef Miller das Buch „München-Lindau unter Strom“ geschrieben habe, das bereits in der 2. Auflage erschienen ist.
Josef Miller, so betonte Ministerpräsident a.D. Stoiber in seiner Laudatio, sei ein Beispiel für einen werteorientierten Politiker des Ausgleichs, den es heute mehr denn je brauche, um das Gemeinwesen in schwieriger Zeit zusammenzuhalten. „Du kommst aus dem ländlichen Bereich. Du weißt, was die Bauern für dieses Land bedeuten. Und du hast dich in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zwischen Ökonomie und Umwelt immer vor sie gestellt. Ein ständiges Thema, das dein politisches Leben durchzogen hat. Und dir wurde von beiden Seiten Respekt entgegengebracht, den du dir erarbeitet hast und weil du im Umgang miteinander nie Grenzen überschritten hast“, betonte Stoiber.
Josef Miller habe auch eine große Loyalität ausgezeichnet. Stoiber nannte ein Beispiel: „Du bist zur Seite gestanden, um einen ausgeglichenen Haushalt zu bekommen. Zehn Jahre haben wir gearbeitet, bis wir von 2,8 Milliarden Schulden im Haushalt auf Null gekommen sind. Da gab es unendliche Auseinandersetzungen. Du hast die großen Zusammenhänge im Kabinett immer nachvollzogen und vertreten, auch wenn in Deinem Herzen vielleicht ein anderes Ziel, ein anderer Wunsch im Mittelpunkt stand.“
Jubilar Josef Miller dankte seinen langjährigen Weggefährten in einer humorvollen und anekdotenreichen Ansprache. Seine politische Aufgabe fasste er in einem Satz zusammen: „Es war mir ein zentrales Anliegen, mit den Möglichkeiten der Politik, die Ernährungs-, Land, und Forstwirtschaft so zu unterstützen, dass sie die Bewahrung der Schöpfung, die Sicherstellung der Lebensgrundlagen, die gesellschaftlichen Anforderungen und im internationalen Wettbewerb bestehen können. Ich wollte immer die beste Lösung, mit einer guten war ich nicht zufrieden.“ (Pressestelle Stadt Memmingen / Fotos: Alexandra Wehr)
Bildtext: Der Memminger Ehrenbürger Josef Miller erhielt zu seinem 75. Geburtstag einen großen Empfang im Rathaus. Zahlreiche langjährige Weggefährten gratulierten dem früheren bayerischen Landwirtschaftsminister (1998 - 2008). Die Fotos zeigen (im Uhrzeigersinn von links oben) Josef Miller im Ehrenspalier der Pikeniere (im Foto von links): Staatsminister Klaus Holetschek, Altoberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Karin Stoiber, Ministerpräsident a.D. Dr. Edmund Stoiber, Elisabeth Miller, Jubilar Josef Miller, Bürgermeisterin Margareta Böckh, Karin Schilder, Oberbürgermeister Manfred Schilder. Das Foto daneben zeigt Oberbürgermeister Manfred Schilder, der dem Eisenbahnfreund Josef Miller den Druck einer Eisenbahnkarte von Mittel-Europa aus dem 1863 überreichte, die im Stadtarchiv erhalten ist in einer „Denkschrift über die von Pasing über Landsberg nach Buchloe zu erbauende Eisenbahn“. Unten links ist Josef Miller bei seiner Rede zu sehen, innerhalb der er seinen langjährigen Weggefährten dankte. Musikalisch wurde die Feierstunde von den Hinterberger Musikanten begleitet, die Josef Miller bereits in seiner Zeit als Minister eng verbunden waren.
„Für mich ist das Pflanzen des „Baumes des Jahres“ in Bad Wörishofen eine wichtige und symbolträchtige Handlung – vor allem auch, weil immer viele Kinder bei der Aktion dabei sind. Mit der 'Allee der Bäume des Jahres' besitzt die Kneipp-Stadt etwas Einmaliges. Sowohl Einheimische und Kurgäste als auch Wanderer können hier ihr Wissen testen und auffrischen und damit ihre Kenntnisse über die zahlreichen Baumarten verbessern“, sagte Josef Miller. Josef Millers ganze Rede
Mit dem Staatsminister a.D. pflanzten 20 Kinder sowie die beiden Erzieherinnen Anette Bader und Anita Jähn aus dem Kindergarten der Gartenstadt. Ebenso aktiv im Einsatz waren unter anderem der Bürgermeister von Bad Wörishofen, Stefan Welzel, der Betriebsleiter Bayerische Staatsforsten im Forstbetrieb Ottobeuren, Benedikt Leonhard, der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Mindelheim, Rainer Nützel sowie der Staatsminister a.D., Franz Pschierer.Bäume des Jahres seit 1989:
1989 Stiel-Eiche, 1990 Rotbuche, 1991 Sommer-Linde, 1992 Berg-Ulme, 1993 Speierling, 1994 Eibe, 1995 Spitzahorn, 1996 Hainbuche, 1997 Eberesche, 1998 Wildbirne, 1999 Silberweide, 2000 Sandbirke, 2001 Esche, 2002 Wacholder, 2003 Schwarzerle, 2004 Weißtanne, 2005 Rosskastanie, 2006 Schwarzpappel, 2007 Waldkiefer, 2008 Walnuss, 2009 Bergahorn, 2010 Vogelkirsche, 2011 Elsbeere, 2012 Europäische Lärche, 2013 Wildapfel, 2014 Traubeneiche, 2015 Feldahorn, 2016 Winter-Linde, 2017 Gewöhnliche Fichte, 2018 Ess-Kastanie, 2019 Flatterulme, 2020 Robinie, 2021 Stechpalme, 2022 Rotbuche