Miller betonte, dass Experten der Landwirtschaft infolge der steigenden Bevölkerungszahlen auf weltweit 9,3 Millionen Menschen bis zum Jahr 2050 gute Zukunftschancen eingeräumt werden. Die Bundesrepublik Deutschland exportiere, so der frühere Landwirtschaftsminister, Lebensmittel im Wert von 67 Milliarden Euro, während gleichzeitig Lebensmittel im Wert von 75 Milliarden Euro importiert werden.
Miller sprach darüber hinaus eine schleichende Entwicklung an, wonach „Bauernland immer mehr von Nichtlandwirten als Anlage- und Spekulationsobjekt erworben“ werde. Eine breite Eigentumsstreuung sei, so Miller, ein wesentlicher Stabilitätsfaktor unserer Gesellschaft. Man müsse diese Entwicklung beobachten und versuchen, dass Bauernland in Bauernhand bleibe, um einer ungesunden Besitzstruktur entgegen zu wirken.
Als Schockierend bezeichneten Seminarteilnehmer die Zeitungsnotiz, wonach laut einer Tierschützerin der Bulle, der einen Bauern getötet hatte, ausgezeichnet werden solle. Miller forderte eine Aufklärungskampagne, in der dargelegt werde, „dass die allermeisten landwirtschaftlichen Nutztiere heute bessere Haltungsbedingungen haben als in vergangenen Zeiten.
Einzelne „schwarze Schafe“ unter den Landwirten dürften nicht geschützt werden; vielmehr müssten Vergehen geahndet werden. Josef Miller: „Die Landwirtschaft muss ihre Stalltore öffnen und demonstrieren, dass die Tiere heute tierfreundlicher gehalten werden als dies früher der Fall war.“
Wer die Prunksitzung im Fernsehen verpasst hat, der kann sie hier in Ruhe anschauen.
Einen Bericht der Allgäuer Zeitung über die Prunksitzung in Memmingen können Sie hier abrufen
Staatsminister a. D. Josef Miller führte als bayerischer SDV-Vorsitzender viele Gespräche bezüglich des Waldschutzes. Teil der Waldbewirtschaftung „müssen das Schützen und Nützen“ sein und somit Alternative zur Segregation, einer Aufspaltung in Schutzgebiete und intensiv bewirtschaftete Flächen. Diese, so Miller, sei für den Naturschutz im Wald eine fatale Entwicklung, „denn statt einer naturnahen multifunktionalen Waldwirtschaft in der Fläche hätten wir auf den einen Flächen Intensivbewirtschaftung und auf der anderen Seite Verzicht auf die Entnahme von Bäumen“.
Miller erinnerte in diesem Zusammenhang an die Ergebnisse der vor kurzem veröffentlichten Bundeswaldinventur, „die nachweist, dass unsere Wälder insgesamt älter, struktur- und totholzreicher geworden sind. Nicht die Segregation in Schutz und Wirtschaftswald, sondern die multifunktionale Forstwirtschaft hätten zu dieser Entwicklung geführt.“
Unser Bild links zeigt (von links): Christoph Rullmann (Geschäftsführer der SDW), Helmut Brunner (Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Christian Schmidt (Deutscher Minister für Ernährung und Landwirtschaft) sowie Josef Miller. Das Bild in der Mitte zeigt (von links): Stefan Windisch (Mitglied des Bayern-Vorstandes der SDW), Bayern Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und dessen Vorgänger Josef Miller. Das Bild rechts zeigt (von links): Staatsminister Helmut Brunner im Gespräch mit Staatsminister a. D. Josef Miller. Im Hintergrund ist Hubertus Wörner zu sehen, ehemaliger Büroleiter Millers und jetziger Pressesprecher Brunners. Fotos: Mike Schmalz

München/Memmingen. Josef Miller ist zum Vorsitzenden der Bayerischen Landesstiftung berufen worden. Der Bayerische Ministerrat hatte in seiner Sitzung am 9. Dezember 2014 mit Wirkung zum 1. Januar 2015 einen neuen Vorstand bestellt. Dies erfolgt nach dem Bayerischen Landesstiftungsgesetz im Einvernehmen mit dem Stiftungsrat und umfasst einen Bestellungszeitraum von fünf Jahren.
Berichterstattung im Memminger Kurier
Vorsitzender des Vorstandes: Josef Miller, Staatsminister a. D.
Mitglied des Vorstandes: Christa Stewens, Staatsministerin a. D.
Mitglied des Vorstandes: Eduard Nöth, MdL a. D.
Dem Vorstand unterliegen u. a. folgende Aufgaben:
Verwaltung der Stiftung nach Maßgabe der Gesetze der Satzung und der Geschäftsordnung
Vorbereitung der Sitzungen des Stiftungsrates und seiner Ausschüsse
Vollzug der Beschlüsse des Stiftungsrates und Erledigung der laufenden Angelegenheiten der Stiftung
die sichere und ertragsbringende Anlegung des Stiftungsvermögens
Das Stiftungsvermögen stammt im Wesentlichen aus dem Verkauf der Bayerischen Staatsbank im Jahre 1972 und beträgt derzeit ca. 830 Millionen Euro. Die Bayerische Landesstiftung stellt aus ihren Erträgen jährlich mehr als 20 Mio. Euro an Fördermitteln zu Verfügung, die kulturellen und sozialen Zwecken zu Gute kommen. Vor allem werden damit entsprechende Initiativen gefördert, die von Privatpersonen, Vereinen, Stiftungen, Körperschaften oder Kommunen, die aus der Mitte der Gesellschaft kommen und außerhalb des gesetzlichen Wirkungskreises aktiv werden. Bei der letzten Auszahlung wurden z. B. Kirchenrenovierungen in Klosterbeuren und Osterberg sowie die Renovierung des Maisingerhauses in Babenhausen gefördert.
Die Förderung bezieht sich im Kulturbereich insbesondere auf Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen von bedeutenden Bau- und Kunstdenkmälern, wie z. B. Kirchen und sonstige öffentliche und private Denkmäler, nichtstaatliche Museen, Einrichtungen der Jugendarbeit und archäologische Grabungen.
Zudem werden im Sozialbereich vor allem bedeutende Bauprojekte der Alten- und Behindertenhilfe öffentlich oder gemeinnütziger Träger gefördert.
Seit der Gründung der Landesstiftung im Jahre 1972 sind so rund 570 Mio. Euro zur Unterstützung von Initiativen ausgegeben worden, die nachhaltig zum Wohl unseres Landes und seiner Bürger beigetragen habe. Die Landesstiftung ist ein einzigartiges bayerisches Instrument, die kulturelle Vielfalt zu erhalten und zu fördern und damit Selbstbewusstsein und Lebensqualität zu stärken. Wenn bayerische Kulturgüter sich im Wesentlichen in einem guten Bauzustand befinden, ist dies auch auf die Bayerische Landesstiftung zurückzuführen. Mit der Förderung beispielhafter sozialer Einrichtungen sollen die sozialen Angebote auf Anforderungen unserer Zeit entsprechend erweitert und beispielhaft gefördert werden.
Mit den Preisen der Bayerischen Landesstiftung werden Organisationen und Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in den drei Bereichen Kultur, Soziales und Umwelt in beispielhafter Weise engagieren. Die Preise werden jährlich in einem festlichen Rahmen verliehen.
„Tradition und Innovation, Bewahren und Gestalten“, sind die Ziele der Bayerischen Landesstiftung. Sie unterstützt damit die Arbeit von Institutionen und Bürgerinnen und Bürgern in Bayern, die mit großer Einsatzfreude sich aus Liebe zur Heimat und in Verantwortung für die Mitmenschen und unserer nachfolgenden Generationen engagieren.
Mindelheim/Memmingen. Was für ein Auftakt in das neue Jahr für Josef Miller: Die CSU Unterallgäu ehrte den früheren Landwirtschaftsminister beim Neujahrsempfang in Mindelheim für seine herausragenden Leistungen in den vergangenen Jahrzehnten. Darüber hinaus übernimmt Miller den Vorsitz der Bayerischen Landesstiftung - einen ausführlichen Bericht darüber lesen Sie hier.
Die lokalen und regionalen Medien haben ebenfalls über den Neujahrsempfang und Millers Ehrung berichtet. Die Mindelheimer Lokalredaktion der Augsburger Allgemeinen stellt ihren Bericht online hier zur Verfügung. Dieser Text ist zudem in der Memminger Heimatausgabe der Allgäuer Zeitung erschienen. Den in der Memminger Zeitung erschienenen Text können Sie hier abrufen.
Ihr Josef Miller
Bei der jüngsten Vorstandssitzung wurde das Jahresprogramm besprochen. Hierbei brachte Josef Miller für die künftige Arbeit der Schule zwei Themenbereiche ein, die auf Zustimmung stießen. Dies waren:
1. Einrichtungen für die Altersvorsorge im ländlichen Raum.
Die immer älter werdende Bevölkerung auch im ländlichen Raum kann auf Grund der veränderten familiären Situationen oftmals nicht bis zum Lebensende zu Hause versorgt werden. Die Übersiedlung in Alten- und insbesondere Pflegeheime ist dann unausweichlich. Von diesen Bürgern und den Familienangehörigen wird aber eine heimatnahe Versorgung gewünscht. Sie hat eine besondere menschliche Qualität, weil damit viel häufiger Besuche stattfinden können, als dies über weite Entfernungen der Fall ist. Deshalb gilt es, Organisationsformen zu finden, wie kleinere Pflegeeinrichtungen zusammen mit einer Tagespflege im Dorf oder in der Zentralgemeinde zu vertretbaren Kosten wirtschaftlich betrieben werden können. Dies entspricht sowohl den Anliegen der zu Pflegenden als auch den dazugehörenden Familienangehörigen. Für einen ehemaligen Landwirtschaftsminister, dem der ländliche Raum ein wichtiges Anliegen ist, gilt dem Aufbau und der Verdichtung von Einrichtungen mit eventuell neuen Strukturen für die Altersvorsorge besondere Aufmerksamkeit.
2. Hohe Anforderungen an die Architektur durch den rasanten Wandel der Nutzungsformen bäuerlicher Gebäude in den ländlichen Gemeinden
In den ländlichen Gemeinden finden in den nächsten Jahren massive bauliche Veränderungen statt. Zum einen kommen die Gehöfte, bei denen die landwirtschaftliche Produktion bereits vor Jahrzehnten aufgegeben wurde, in die Jahre, so dass eine Umnutzung erfolgt oder Teil- bzw. Totalabriss ansteht, zum anderen verlassen landwirtschaftliche Betriebsinhaber auch bestehende Produktionsstätten am bisherigen Standort in der Gemeinde und siedeln den landwirtschaftlichen Betrieb an den Dorfrand bzw. in die Flur aus. Die leeren Hofstätten bleiben zurück, die entweder umgebaut oder abgerissen werden. Hier gilt es zusammen mit den anderen schon leerstehenden Gehöften Gestaltungsformen zu finden, die dem Gesamteindruck eines ländlichen Dorfes entsprechen. Hier sind die Architekten und die Bauherrn in besonderer Weise gefordert. Miller schlägt deshalb vor, Dörfer die diesen Umbruch auch architektonisch beispielhaft erzielen, auch entsprechend auszuzeichnen, um die Bauarchitektur im ländlichen Raum zu fördern. Dabei sollten gelungene Beispiele als Maßstab gewählt und anderen Dörfern als Vorbild dienen. Nicht alles, was derzeit in den Dörfern an Um- und Neubauten errichtet wird, passt in die Dorfarchitektur.
Filmbeitrag des Bayerischen Rundfunks
„So ehrfurchtsgebietend die Berge rund um Bad Hindelang aus dem Tal aufragen, so wichtig ist es, diese grandiose Landschaft zu erhalten. Ich danke Adalbert Martin, dem 1. Bürgermeister von Bad Hindelang, und dem Verleger Martin Kluger für den wunderbaren Bildband 'Kulturerbe Alpwirtschaft in Bad Hindelang im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen'. Die tiefen Emotionen, die uns beim Anblick der Bilder des Fotografen Wolfgang B. Kleiner berühren, macht uns bewusst, wie wichtig die dauerhafte Bewahrung dieser Naturschönheiten ist. Denn Menschen schützen das, was sie schätzen, und sie schätzen das, was sie kennen“, schreibt Miller unter anderem in seinem Autorenbeitrag. Die Alpwirtschaft bezeichnet er darüber hinaus als eine gefährdete Symbiose aus Natur und Kultur. Miller nannte es „eine besondere Ehre, als Autor an einem so großartigen Werk aktiv mitwirken zu dürfen.
Der Bildband „Kulturerbe Alpwirtschaft“ zeigt auf 120 Seiten, warum sich Bad Hindelang unter dem Titel „Hochalpine Allgäuer Alpen in Bad Hindelang als Beispiel für die bayerische Alm- und Alpwirtschaft“ für die Aufnahme in das nationale Verzeichnis „Immaterielles Kulturerbe“.
Das Buch kostet 18,90 Euro und ist im Verlag Eberl Medien in Immenstadt erschienen. Das Werk kann hier bestellt werden
Bildunterschrift:
Bad Hindelang hat einen neuen Bildband vorgestellt, der die hochalpine Alpwirtschaft in den Allgäuer Hochalpen in ihrer Schönheit, Vielfalt und Einzigartigkeit darstellt. Das Bild zeigt am Tisch (von rechts): Dr. Marcel Huber ( Bayerischer Staatskanzleiminister und Autor), Josef Miller (Staatsminister a.D. und Autor), Peter Fuchs (Verlagsleiter des Herausgebers Eberl Medien) und Eric Beißwenger (Bayerischer Landtagsabgeordneter aus Bad Hindelang) Foto: Bad Hindelang Tourismus
Die Autoren des Bildbandes:
- Martin Kluger (Inhaber des context verlags Augsburg und Buchautor)
- Dr. Marcel Huber (Bayerischer Staatskanzleiminister)
- Werner Bätzing (Prof. em. an der Universität Erlangen-Nürnberg)
- Leo Hiemer (Regisseur und Buchautor)
- Alfred Ringler (Diplombiologe und Experte für Berglandwirtschaft)
- Matthias Schmid (Student der Kulturgeografie aus Bad Hindelang)
- Adalbert Martin ( 1. Bürgermeister Bad Hindelang)
- Wolfgang B. Kleiner (Deutscher Top-Fotograf)
- Wolfgang Birk (Diplom-Agraringenieur, Inhaber eines Archehofs und Halter von Original Braunvieh)
- Josef Miller (Staatsminister a.D.)
Bei einem Vortrag an der Handwerkskammer Schwaben in Augsburg erinnerte Töpfer daran, wie schwierig es war, mit dem Thema Müll umzugehen. Weder deponieren noch verbrennen – das sei immer unbestritten gewesen. Nach der entsprechenden Gesetzgebung wurde in Deutschland gesammelt und getrennt wie nirgendwo anders in der Welt. Heute wird vielmehr darüber gestritten, wer den Müll abholen darf.
Miller und Töpfer: „Die Politik hat die Aufgabe, Lösungen anzubieten und sie durchzuführen. Sie trägt die Gesamtverantwortung. Entscheidend ist, dass man die Herausforderungen rechtzeitig angeht und anstehende Probleme einer Lösung zuführt.“
Heute spiele die Müllproblematik keine Rolle mehr. Höchste Priorität hat das, was Förster vor 300 Jahren erfunden haben, nämlich die Nachhaltigkeit. Dies bedeutet, so betont Miller immer wieder, „dass man nicht die Kassen plündern darf, sondern von den Zinsen leben sollte.“ Bei nachwachsenden Rohstoffen gilt, man müsse immer wieder mehr das nützen, was auf der Erde wächst und nicht das plündern, was in ihr lagert. Auf den Forstbereich bezogen hieße das: „Man darf nur ernten, was jährlich nachwächst.“
Bildunterschrift:
Josef Miller traf in Augsburg den ehemaligen Bundesumweltminister und UN-Beauftragten Klaus Töpfer. Das Bild zeigt (von links): Egon Beckord (Ehemaliger Leiter des Kompetenzzentrums Umwelt in Augsburg), Dr. Markus Litpher und Norbert Schürmann (beide LEW-Vorstand), Prof. Dr. Klaus Töpfer (Bundesminister a. D.) und Josef Miller (Staatsminister a.D.). Foto: privat





